Grefrath Anerkennung für besondere Leistungen

Grefrath · Die Sportler des Jahres 2019 stehen fest. Die Ehrung des Gemeindesportverbandes Grefrath wurde nachgeholt. Für 2020 gibt es einen „Corona-Meister“

Von links: Herbert Kättner (GSV-Vorsitzender), Patrick Stroben (Sportler des Jahres 2019), Beate Rücker (Trainerin der Mannschaft des Jahres 2019), Oliver Marissen (Corona-Meister) und Bürgermeister Stefan Schumecker bei der Ehrung.

Foto: Gemeinde Grefrath

(Red/send) Normalerweise ehrt der Gemeindesportverband Grefrath (GSV) einmal im Jahr die besten Sportler der Gemeinde. Da dies im vergangenen Jahr für 2019 nicht unter den gewohnten Bedingungen möglich war, wurde dies nun im kleinen Kreis nachgeholt.

Der GSV-Vorsitzende Herbert Kättner und Bürgermeister Stefan Schumeckers ehrten den Sportler und die Mannschaft des Jahres 2019 sowie den Corona-Meister 2020 an der Nierskampfbahn in Oedt. Viele weitere Sportler werden ihre Urkunden und Medaillen über ihre Vereine erhalten.

Stroben peilt die Deutschen Meisterschaften an

Sportler des Jahres 2019 der Gemeinde Grefrath wurde Patrick Stroben für seine Leistungen im Trikot des TuS Oedt. Dazu gehörten der erste Platz im Zehn-Kilometer-Straßenlauf der Region Mitte, bei der LVN-Meisterschaft über 5000 Meter in Kevelaer und bei den NRW-Meisterschaften Bahn im 10.000 Meter-Lauf in Neuss. Aktuell will sich der 36-jährige Tönisvorster für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren und arbeitet an einer Zeit von unter 34 Minuten für die 10.000 Meter.

Die beste Mannschaft des Jahres 2019 wurde die weibliche B-Handballjugend der Turnerschaft Grefrath, die den Titel Niederrhein-Meister erringen konnte. Trainerin Beate Rücker nahm den Pokal und die Urkunde für die Mannschaft entgegen. Das Team hatte damals mit einigen Verletzten zu kämpfen und nur einen kleinen Kader zur Verfügung. „Zwei Spielerinnen aus der C-Jugend haben uns immer unterstützt und drei Spielerinnen aus der B2 haben ab und zu ausgeholfen“, erinnert sich die Trainerin. Umso höher sei dieser Titelgewinn der Mannschaft anzurechnen.

Zum letzten Spiel ging es gemeinsam mit dem Bus. So konnte im Anschluss schon vor der Ehrung und dem Empfang in der Halle zu Hause gefeiert werden. Mittlerweile spielen die Handballerinnen im Seniorenbereich in der ersten und zweiten Damen-Mannschaft der Turnerschaft. Seit Anfang Juni kann nun wieder in der Halle trainiert werden. In einigen Mannschaften werden am Ende der Sommerferien bzw. kurz danach die Qualifikationen für die Oberliga und Nordrheinliga in einem anderen Modus nachgeholt.

Motivationskunst in schwieriger Zeit: Marissen ist Corona-Meister

Für 2020 ist eine Sportlerehrung schwierig. Der Spielbetrieb konnte coronabedingt nicht wie gewohnt stattfinden. Daher hat sich der Gemeindesportverband für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen und einen „Corona-Meister“ gekürt. Oliver Marissen vom TuS Oedt erhielt diese hoffentlich einmalige Auszeichnung, wie Herbert Kättner betonte.

Der 54-jährige Kempener ist trotz Corona-Einschränkungen sportlich durchgestartet. Erst Anfang 2017 hat er mit dem Laufen begonnen, dafür insgesamt 40 Kilogramm Gewicht verloren. Nachdem er 2019 an 19 offiziellen Laufveranstaltungen teilgenommen hatte, sollten es 2020 dann 23 Läufe werden. Doch mit Corona kamen die Absagen und so absolvierte er 14 virtuelle Wettkämpfe: Sieben Marathonläufe, knapp 26 Kilometer beim Wings for Life-Lauf, dreimal die Halbmarathon-Distanz, einen 15-Kilometer-Lauf und drei Zehn-Kilometer-Läufe meisterte er am Niederrhein statt in Luxemburg, Vlissingen oder Regensburg. Insbesondere sein Einsatz als Pacemaker, Motivator und Antreiber für andere verdient entsprechende Erwähnung, findet der TuS Oedt. So konnte er andere Läufer bei deren Premieren auf Halb- und Marathondistanzen begleiten oder zu neuen Bestzeiten pushen. Dieses Vorbild hat andere inspiriert und geholfen, sich in der schwierigen Zeit auf Möglichkeiten und Chancen zu konzentrieren, statt den Kopf in den Sand zu stecken. Das hat der Gemeindesportverband mit seiner Ehrung „Corona-Meister 2020“ gewürdigt.