Historie Denkmal Bahnhof Varresbeck: Von der Station zum Wohnhaus

Varresbeck · Die Historie des Denkmals an der Benrather Straße ist bewegt.

Der Umzug der Familie von Rangierbahnhof-Leiter Heinrich 1961.

Foto: Sammlung Kastel

Der Bahnhof hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Familie Kastel hat dazu einiges in Erfahrung bringen können und auch Dirk Naas, Pressesprecher der Renaissance AG hat viel in der Historie des Bahnhofs geforscht. Die Planung für den sogenannten Trennungsbahnhof begann 1876.

Die 75 Kilometer lange Rheinische Strecke und der daran liegende Bahnhof „Sonnborn Rh“ (Rh für rheinisch) wurden, so Naas, am 15. September 1879 durch die Rheinische  Eisenbahn-Gesellschaft  in  Betrieb  genommen.  Von 1880 bis 1897 wurde er in Elberfeld-Varresbeck umbenannt, von 1930 bis  1936  in  Varresbeck  und  von  1950  bis  1952  in  Wuppertal-Varresbeck.  Am 23. August 1991 wurde er endgültig stillgelegt - ein Jahr später kam der Bahnhof auf die städtische Denkmalliste.

Der Haupteingang liegt zur Süd-Ost-Seite. „Hier führten hohe Türen zu den Wartesälen und Gleisen, die später verkleinert wurden“, schreibt Naas. Hinter dem Haupteingang lag der Wartesaal erster Klasse, daneben rechts die zweite, links die dritte Klasse.

Mit  der  Geschichte  des  Bahnhofes  geht  die Geschichte  der  Bahnstrecke einher. Die Bahnstrecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (REG) verlief 1879 als Konkurrenzroute zu der Strecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahnlinie (BME), die im Talgrund der Wupper entlangführte. Die Rheinische Strecke wurde am 27. September 1991 zunächst für den Personenverkehr, 1999 auch für den durchgehenden Güterverkehr eingestellt.

Der Konkurrenzkampf war damit endgültig verloren. Die Bergisch-Märkische Eisenbahnlinie hatte an ihrer Tallinie Prunkbauten wie den  Bahnhof  Elberfeld  und  den  Bahnhof  Barmen  errichtet,  daher  sollten  an  der Rheinischen  Strecke  ebenfalls  Prunkbauten  entstehen.

Konkurrenz zwischen Rheinischer und Bergisch-Märkischer Strecke

Der Bahnhof Mirke war zum Beispiel als Art zweiter Hauptbahnhof konzipiert worden. Der Bahnhof Sonnborn, später Varresbeck, war in Fachwerk-Ziegel-Bauweise errichtet. Ursprünglich sollte er jedoch viel höher  gebaut  werden  und  auch  Ziertürme  erhalten.

Um  1925  wurde  der  Bahnhof  Elberfeld-Varresbeck  in seiner  Funktion  als Bahnhof außer Betrieb genommen. Auf der Betonbrücke an der Düsseldorfer Straße wurde daher  ein  Ersatzbahnhofsgebäude  errichtet.  In den eigentlichen Bahnhof zog Rangierbahnhof-Leiter Hermann Heinrich mit seiner Familie.

Heinrichs Gleisbautruppen  waren  in  Büroräumen untergebracht. Wenn Gleise zu reparieren waren, wurden diese Trupps von der Varresbeck aus eingesetzt.  Dafür  war  der  Bahnhof  umgebaut  worden. In  die  ursprünglichen  drei Wartesäle  wurden Trennwände gezogen, erklärt Naas.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schließlich in fünf Wohneinheiten umgebaut – gedacht für ausgebombte Bahnmitarbeiter. est