Sonderaktion an der Pauluskirchstraße Campus Haspel: Studierende und Angestellte lassen sich impfen
Unterbarmen · Die Studierenden am Campus Haspel haben einen guten Grund, sich impfen zu lassen.
Diszipliniert bildeten die impfwilligen Studierenden, Universitätsangestellten und die Anwohner vor dem Uni-Gebäude des Campus Haspel ab 14 Uhr eine Schlange und machten die Idee, dort ohne vorherige Anmeldung die Erstimpfung gegen Corona zu empfangen, zu einem kaum erwarteten Erfolg.
Waren vor einigen Wochen noch „Vordrängler“, die sich mit Tricks eine Impfung verschafft hatten, obwohl ihre Altersgruppe noch nicht an der Reihe war, an den Pranger gestellt worden, so hatte die Bereitschaft, sich gegen Corona impfen zu lassen, in den letzten Wochen erheblich abgenommen.
Damit die „Herdenimmunität“ von etwa 80 Prozent der Bevölkerung erreicht werden kann, braucht es kreative Ideen. Und die hatte die Bergische Universität mit den beiden Sonderimpftagen am 21. und am Freitag, 23. Juli, wo von 14.30 bis 18.30 Uhr für alle, die sich wirksam schützen lassen wollten, ausreichend Impfstoff von Biontech und Johnson & Johnson. Bei Biontech sind zwei Impfungen mit zeitlichen Abständen erforderlich sind, während bei Johnson & Johnson schon eine Impfung Schutz gewährt, wie Amina El-Allam, die die Vakzine verteilte, erklärte.
Am Eingang zum Uni-Campus empfing Tomas van Aken von den Johannitern die Impfwilligen, maß Fieber und verteilte die Informationsbögen, die möglichst draußen im Freien ausgefüllt werden mussten. „Man sollte sich so wenig wie möglich drinnen aufhalten“, so van Aken.
Dann ging es zur Anmeldung und anschließend in die beiden Kabinen, wo Ärzte den Impfstoff verabreichten. Zum Schluss gab es die Impfausweise mit dem gestempelten und unterschriebenen Aufkleber. „Ein toller Erfolg, diese Aktion“, freute sich Michael Eschler vom Arbeiter-Samariter-Bund.
Vorher gemischte Gefühle,
hinterher Erleichterung
„Ich möchte, dass wir endlich wieder zum Präsenzstudium zurückkehren können“, begründete die Marketing-Studentin Laura Syska ihren Wunsch, sich impfen zu lassen. „Beim Hausarzt hätte ich lange auf einen Termin warten müssen, und bequemer als hier geht es doch nicht“, schloss sie an. Und ihr Kommilitone Daniel Meschke (Wirtschaftswissenschaften) sah es ebenso: „Ohne die Impfungen kein Präsenz-Studium. Deshalb bin ich hier“, meinte der junge Mann, während er das Impfpflaster auf seinem Oberarm betrachtete.
„Ich bin schon mit einem gemischten Gefühl hierhin gekommen“, zeigte sich Ekaterina Podolskaya, gleichfalls ein wenig skeptisch, als sie nach den Formalitäten auf ihrem Stuhl zur Beobachtung Platz nahm.
Es waren überwiegend Erstimpfungen, die am Haspel verabreicht wurden. „Nur zwei Zweitimpfungen wurden gewünscht“, berichtete Tomas van Aken, der am Eingang ausreichend zu tun hatte, um die Impflinge mit den Infotafeln zu versorgen.
„Super, wenn ich eine Zensur vergeben müsste, würde ich für diese Veranstaltung eine glatte Eins geben“, strahlte Organisator und Sicherheits-Ingenieur Arno Ueberholz, während er den reibungslosen Fortgang betrachtete. „Ich sehe hier auch viele unbekannte Gesichter. Das sind Anwohner hier am Haspel, die auch die problemlose, absolut unbürokratische Gelegenheit nutzen wollen.“