Grefrath: Bauen für mehr U-3-Plätze
Ab 2013 soll es Platz für alle Kinder unter drei Jahren geben. Ein Überblick über die Situation in der Gemeinde Grefrath.
Grefrath. Kindergarten-Plätze für alle unter drei Jahren: Das will die Bundesregierung ab dem Jahr 2013. Die Folge in der Niersgemeinde: In vier von neun Einrichtungen haben derzeit die Bauarbeiter das Sagen. Und vier weitere warten mit fertigen Plänen in der Schublade auf die Zuschuss-Zusagen aus Düsseldorf, um mit den Arbeiten beginnen zu können. Nur in einer Einrichtung wird noch an den Plänen getüffelt.
Im Mülhausen, dem kleinsten der vier Ortsteile, ist die Erweiterung des St.Heinrich-Kindergartens um 120 Quadratmeter in vollem Gange. Dort sollen künftig in zwei Gruppen zwölf U-3- und 28 "normale" Plätze zur Verfügung stehen. Kosten: 300.000 Euro. Das Richtfest war Ende Juni, bis zur Fertigstellung dauert es allerdings länger als geplant- schließlich läuft der Kiga-Betrieb normal weiter. "Im Frühjahr 2011 soll die offizielle Einweihung sein", sagt Manfred Wolfers junior vom Kirchenvorstand.
In Vinkrath, dem zweitkleinsten Ortsteil, tut sich derzeit noch nichts. Der St. Josef-Kiga wartet auf grünes Licht aus Düsseldorf, damit die Finanzierung für den Umbau gesichert ist. In der Ein-Gruppen-Einrichtung sollen sechs U-3- und 14 normale Plätze entstehen.
Auch im zweitgrößten Ortsteil, in Oedt, tut sich derzeit noch nichts. Der St.Vitus-Kindergarten (drei Gruppen) möchte von den 50 Plätzen insgesamt 16 für U-3-Kinder anbieten, wartet aber auf die Zusage vom Land. Und das wird wohl noch dauern: Der dafür erforderliche NRW-Nachtragshaushalt wird frühestens im Dezember verabschiedet.
Der DRK-Kindergarten im Schulzentrum ist die einzige integrative Einrichtung. Die Betreuung Behinderter macht den Umbau schwieriger, doch die Pläne sind in der Mache. In drei Gruppen sollen nach dem Umbau bis zu 50Kinder betreut werden, davon zehn behinderte und 14 unter drei Jahren.
Die meisten Kindergärten gibt es im größten Ortsteil, in Grefrath. Dort ist nach einem halben Jahr soeben die Erweiterung der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt vollendet worden. Es gibt zwei Gruppen mit nun 40 Plätzen, davon zwölf für U3. Ein 75 Quadratmeter großer Anbau wurde hochgezogen und das Gebäude aus dem Jahr 1998 umgebaut; Kosten: 200.000 Euro.
Abgeschlossen ist auch die Erweiterung im Familienzentrum Villa Kunterbunt, der größten Kindertagestätte in der Gemeinde mit fünf Gruppen und Platz für 90 Kinder (davon 23 U3 und fünf U2). Ein 100 Quadratmeter großer Anbau wurde geschaffen; Kosten: 420.000 Euro.
Gebaut wird im Brunsgarten aber derzeit trotzdem: Die Außenfassade muss saniert werden. Vor 16 Jahren hatte es Pfusch am Bau gegeben - Wasser drang in das Gebäude ein. Die für die Reparatur nötigen 70.000 Euro bezahlen Kreis Viersen und Gemeinde Grefrath.
Auf der Zielgeraden sind die Arbeiten im St. Laurentius-Kindergarten an der Vinkrather Straße, der mit 110 Jahren ältesten Einrichtung in der Gemeinde; Kosten: 570.000 Euro. In drei Gruppen können bis zu 50 Kinder betreut werden, davon 19 jünger als drei Jahre. Die Einladungen für die offizielle Einweihung am 20. November hat die Pfarre inzwischen verschickt.
Auf grünes Zuschuss-Licht für den Umbau wartet der evangelische Kindergarten, An der evangelischen Kirche. Wenn die Bauarbeiter anrücken, werden Kinder und Erzieherinnen voraussichtlich für ein Jahr in ein Ausweichquartier umziehen: in die erste Etage des Laurentius-Kindergartens. Der dafür erforderliche Umbau an der Vinkrather Straße läuft. In zwei Gruppen sollen nach dem Umbau 40 Kinder (U3: zwölf) betreut werden.
Die größten Probleme am derzeitigen Standort hat der Kindergarten Rappelkiste: An der Stadionstraße127b ist kein Platz für U3. Doch eine Lösung ist in Sichtweite: An der Stadionstraße146 soll die ehemalige Pizzeria "Da Luigi" zum Eine-Gruppe-Kindergarten mit 20 Plätzen (U3: sechs) umgebaut werden.
"Doch ohne Geld funktioniert auch das nicht", sagt Sozialamtsleiter Volkmar Josten. Sprich: Wie die Verantwortlichen von katholischer und evangelischer Kirche wartet auch die Elterninitiative "Kinder 90" auf grünes Licht aus Düsseldorf. Vorher tut sich nichts: Es gibt ein klares Verbot, vor der Zuschuss-Zusage mit dem Bau zu beginnen.