„Grefrath braucht Gewerbe“

Stichtag 30.August: Mit der Kommunalwahl verabschieden sich eine Reihe bekannter Gesichter aus dem Gemeinderat. Dazu gehört auch Albert Küsters (CDU).

Grefrath. "Wir brauchen einen Landwirt in der CDU." Oft hatte der verstorbene Alt-Bürgermeister Willi Lommetz ihm das fast mahnend gesagt. 1966 folgte er dem Ruf: Landwirt Albert Küsters trat in die Partei ein. Schon zwei Jahre später war der heute 69-Jährige Beisitzer im CDU-Vorstand und blieb es bis 2007. Das deutet auf Beständigkeit und Beharrlichkeit hin.

Über die Reserveliste kam er 1982 in den Rat, von dem er nach 27 Jahren Abschied nimmt. Von Lommetz übernahm er 1984 den Wahlbezirk und wurde immer direkt in den Gemeinderat gewählt.

Kein Wunder, dass Küsters’ politischer Leitsatz "immer am Ball bleiben" lautet. Dieses Motto färbt sich auch in seinem Tipp für Polit-Neulinge ab: "In Partei und Fraktion Kontakte pflegen und das Ohr immer am Bürger haben."

Küsters hatte drei Aufsichts-rats-Mandate (Gemeindewerke/Sport und Freizeit/Sportstätten) und war in vielen Ratsgremien, so seit 1989 im Bauauschuss. Hier engagierte er sich besonders für den Erhalt der Wirtschaftswege. Stolz ist er auf seinen wohl größten politischen Erfolg: Eine neue Landes-Regelung hätte "immense Summen" an Gewässer-Beiträgen für Landwirte bedeutet. Er setzte sich dafür ein, dass die Beiträge fast halbiert wurden.

In Partei und Fraktion hat er oft angemahnt: "Wir brauchen Gewerbegebiete und Arbeitsplätze in Grefrath." Aber: "Mit dem Ergebnis bin ich auf keinen Fall zufrieden." So lautet sein Wunsch an die künftige Gemeindepolitik dann auch, neues Gewerbe nach Grefrath zu holen, um die Finanzkraft zu stärken. Küsters: "Nur eine finanzkräftige Gemeinde kann auch familienfreundlich sein."

Küsters ist Landwirt mit Leib und Seele: "Bauer sein war, ist und bleibt mein Hobby." 2007 hat einer der drei Söhne den Hof im Heitzerend, der auf konventionellen Ackerbau und Schweinemast ausgerichtet ist, übernommen. Seit 1900 betreiben die Küsters den Hof, jetzt in der vierten Generation. Seit 1986 ist Albert Küsters ehrenamtlicher Richter am Landwirtschafts-Gericht Kempen.

Mit seiner Frau Juliane will er sich in der Freizeit nun vor allem den fünf Enkeln widmen.