Freizeit Kurz-Badeurlaub mit Reservierung
Grefrath · Seit etwa zwei Wochen kann im Grefrather Freibad wieder geschwommen werden. Das Schicht-System hat sich bislang bewährt, so die Gemeindewerke.
Wenn sich am Nachmittag vor dem Eingang des Grefrather Freibades eine lange Schlange bildet, dann liegt das derzeit nicht daran, dass das Bad bereits voll ist. Im Gegenteil: Es ist wahrscheinlich noch gar niemand drin. Vor genau zwei Wochen hat das Freibad wieder öffnen können. Und dank des warmen Wetters war es zwischendurch tatsächlich auch schon einige Male voll. Dieser Zustand ist allerdings auch weit schneller erreicht als sonst: 300 Besucher dürfen maximal gleichzeitig im Bad sein und geschwommen wird in zwei Schichten: vormittags von 10 bis 14 Uhr und nachmittags von 15 bis 19 Uhr. Dazwischen müssen alle Badegäste die Einrichtung verlassen – das Bad wird desinfiziert.
Die Schlange vor dem Freibad kriecht nach der „Mittagspause“ ins Freibad. Spontane Besuche sind nicht zu empfehlen, denn jeder Gast muss sich vorher online einen Badepass besorgt und eine Bade-Schicht reserviert haben (siehe Kasten). „Man kann auch beide Schichten für einen Tag reservieren“, sagt Britta Horster, Sprecherin der Gemeindewerke. „Raus muss man mittags allerdings trotzdem.“
Nur einzeln auf
die Wasserrutsche
Hat man den Eingang aber einmal mit Mund-Nasenschutz und personalisiertem Badepass passiert, dann wird das Badevergnügen nur sehr geringfügig durch Hygienemaßnahmen eingeschränkt. Die Sitzbänke rund um das große Sportbecken sind abmontiert und die große Wasserrutsche darf man nur einzeln betreten. Ansonsten ist alles wie gewohnt – nur eben ein bisschen leerer. Und man kann sich nach dem Plantschen keine Pommes holen.
„Der Kiosk ist ohnehin in die Jahre gekommen“, sagt Horster. Und angesichts der Hygieneauflagen, die für den Verkauf von Speisen einzuhalten gewesen wären, habe man sich dazu entschlossen, den Kiosk zumindest in dieser Saison geschlossen zu halten. „Als schnelle Lösung haben wir Automaten für Snacks und Getränke aufgestellt. Und die vier Stunden sind ja auch ohne Kiosk überbrückbar.“
Insgesamt sei die Resonanz der Besucher sehr gut, die Gäste hielten sich an die Regeln und nähmen Rücksicht. An einem besonders heißen Nachmittag streikte beim Einlass die Technik. Dies führte zu Wartezeiten von bis zu 45 Minuten. Aber auch da blieben die Freibadbesucher geduldig. „Die Datenverbindung war zu langsam“, erklärt Horster. „Das Problem haben wir danach behoben.“ Als kleine Entschädigung fürs Warten durfte dann ausnahmsweise bis 20 Uhr geschwommen werden.
Wer Reservierungen verfallen lässt, kann gesperrt werden
Auch bei den Reservierungen habe es bislang keine Probleme gegeben. Wer spontan doch nicht kommen wollte oder konnte, habe zumeist seine Reservierung storniert. „Wir hätten aber auch die Möglichkeit, Gäste zu sperren, wenn sie ihre Reservierungen häufig verfallen lassen.“
In den vergangenen, etwas kühleren Tagen, sei die maximale Besucherzahl aber ohnehin nicht erreicht worden. Dies könnte sich aber in den kommenden – hoffentlich sonnigen – Ferienwochen schnell ändern. „Unter normalen Bedingungen gehen bei uns die Besucherzahlen in den Ferien etwas zurück, weil viele Menschen verreist sind“, sagt Schwimmmeister Jörg Tichelkamp. Das könne in diesem Sommer allerdings aufgrund der erschwerten Reisebedingungen etwas anders aussehen.
Auch deswegen hofft man bei den Gemeindewerken, die erlaubte Besucherzahl auf 500 Badegäste erhöhen zu können, und zwar „so schnell wie möglich“, sagt Britta Horster. Dass bislang alles so gut geklappt hat, mache Hoffnung. Entscheiden müsse aber das Ordnungsamt.