Brauchtum in Grefrath Matthias-Schützen in Schlibeck feiern mit König Ludger

Grefrath · Die Schützenbruderschaft Schlibeck stellte zum 150-jährigen Bestehen ein familiäres Fest auf die Beine.

Georg und Stefanie Schoenmackers (v.l.), Alexandra Frieters-Bauten und Ludger Bauten sowie Christiane und Helmut Quinders jubelten am Sonntagnachmittag den Gästen im Festzelt zu.

Foto: Kurt Lübke

(biro) Auch der anhaltende Regen hat den Schützen in Grefrath am Wochenende die Stimmung nicht verderben können: Es war ein fröhliches, familiäres Fest, das die St.-Matthias-Bruderschaft Schlibeck, gegründet 1872, zum 150-jährigen Bestehen auf die Beine stellte, nachdem Ludger Bauten im vergangenen Jahr mit dem 183. Schuss den Vogel abgeschossen hatte.

2019 wurde zuletzt in Schlibeck Schützenfest gefeiert, alle drei Jahre soll es normalerweise sein – doch corona-bedingt verschoben sich auch die Veranstaltungen der
Schützen.

Umso mehr freuen sich die Schützen nun über das gelungene Fest. Mit den Vorbereitungen waren das Königshaus mit Ludger Bauten und seiner Königin Alexandra Frieters-Bauten sowie den Ministerpaaren Stefanie und Georg Schoenmackers und Christiane und Helmut Quinders schon seit Monaten gemeinsam mit einer tatkräftigen Bruderschaft und engagierten Nachbarschaften beschäftigt.

Im April startete bereits das Röschendrehen – insgesamt 15 000 Rosen schmücken derzeit die prunkvolle Königsresidenz in Heide, 9000 sind es an der Ministerresidenz in Hübeck.

Zum Start ins Festwochenende hatten die Matthias-Schützen zunächst Glück mit dem Wetter: Die acht Prunkbäume ließen sich trockenen Fußes errichten. Ebenso erreichten die Schützen am Freitag das Zelt, ohne nass zu werden. Die dritte „Schlibecker Wies‘n“ war ein voller Erfolg: Mit rund 1500 Gästen war die Veranstaltung ausverkauft, nach Schätzungen der Bruderschaft gingen rund 25 Hektoliter Wiesn-Bier über die Theke.

Am Samstag trafen sich die Bruderschaftler an der Ministerresidenz, um zur Matthias-Kapelle im Heitzerend zu ziehen und dort einen Kranz niederzulegen. Nach dem Großen Zapfenstreich am Abend wurde aus dem Festbankett zu später Stunde noch eine fröhliche Party. Der Sonntagmorgen ließ die Schützen dann noch auf gutes Wetter hoffen. Doch am Mittag zogen die Schützen nach dem Festhochamt schweren Herzens die Reißleine, informierten alle Beteiligten, dass der Festumzug abgesagt werde.

Dabei habe man „mehr als ein Tränchen“ vergossen, so König Ludger Bauten, schließlich zählen Festumzug und Parade zu den Highlights beim Schützenfest. Doch die Bruderschaftler machten das Beste aus der Situation, fuhren zum Zelt und brachten ihre Damen gut beschirmt ins Trockene, wo Königs- und Ministerpaare von den zahlreichen Besuchern lautstark bejubelt wurden. Nach dem Königsgalaball am Montagabend ist am Dienstag wieder alles vorbei, „dann fallen wir in ein tiefes Loch“, befürchtete der König am Sonntag, bevor ihn Ministerin Stefanie Schoenmackers augenzwinkernd an eine wichtige Aufgabe zum Abschluss erinnerte: „Aber erstmal müssen wir das Zelt aufräumen.“

(biro)