Grefrath: Trecker - Hobby auf vier dicken Reifen

Beim Treff an der Dorenburg bekommen nicht nur Männer glänzende Augen.

Grefrath. Nach eigener Aussage steht Hans-Jürgen Mauermann kurz vorm Treckerkauf. "Ich brauche doch ein Hobby, wenn ich in zwei Jahren in Rente gehe", sagt der 61-jährige Hülser und lacht. An "beherrschbarer Technik" basteln, die entspannte Lebensart auf vier dicken Reifen erleben - so sieht für den gelernten Elektromeister der ideale Ruhestand aus.

Einen Wunschtraktor hat er auch: "Es soll ein Deutz F2 514 sein, ein luftgekühlter Zweizylinder." Bis zu 5000Euro ist er bereit auszugeben. Über einen Trecker würde sich vor allem Enkel Paul (2) freuen: "Mit dem muss ich am liebsten jeden Tag Trecker gucken gehen", sagt Mauermanns Schwester Anneliese Booten.

Beim Treckertreff auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums sind stets viele Typen und Geschichten zu sehen und zu hören. Trecker fahren, das ist eine Welt für sich, in der auch Frauen ihren festen Platz finden: "Dieser grüne Güldner mit 16 PS aus dem Jahr 1955 ist mein erster Trecker", präsentiert Sabrina Thodam (26) ihr Schätzchen. Vater Johannes, Baujahr 1951, fährt auch Traktor, hat für Neugierige einen guten Tipp: "Einfach draufsetzen, mitfahren und die Landschaft genießen. Dann kommt die Begeisterung von allein."

Für André Schütte fing alles mit einer dieselbetriebenen Gartenfräse an: "Nach dem Tod meines Schwiegervaters standen die Maschinen lange Zeit in der Scheune. Vor fünf Jahren dann fragten mich meine Kinder, ob ich die Fräse nicht mal anmachen könnte."

Seither gibt es für Sohn Friso (8), Familien-Schäferhund Talpa und den Rest der Sippe nichts Schöneres, als auf dem Agriga-Anhänger mit zur Streuobstwiese zu fahren, um dort zu arbeiten. "Nutzfahrzeuge erzählen Geschichten", sagt Schütte und verweist auf die Kratzer auf der Fräse.

Aus dem niederländischen Kessel unweit von Venlo sind zwei Freunde auf Lanz und Ferguson angereist. Der blaugraue Bulldog aus dem Jahr 1949 kostete sie drei Jahre Restaurierungszeit. Er ist mit 45 PS und zehn Liter Hubraum ein Schwergewicht unter den alten Traktoren.

Und weiter ging’s, vorbei an Eicher, Normag, Kramer und Porsche. Pflügen und grubbern - diese landwirtschaftlichen Arbeiten wurden auf der Museumswiese an der Dorenburg vorgeführt.