Grefrath: Fachausschuss beschäftigt sich mit Gemeindefriedhof Friedhof soll verkleinert werden

Grefrath · Der Grefrather Bauausschuss beschließt, im östlichen Teil der Anlage keine weiteren Gräber mehr zu vergeben.

Schon zu Lebzeiten entscheiden sich immer weniger Grefrather dafür, sich nach ihrem Tod in einem Sarg bestatten zu lassen und verfügen dann eher, sich verbrennen zu lassen. Einige lassen sich dann auch anonym beerdigen, um den Angehörigen den jahrelangen Pflegeaufwand zu ersparen. Es gibt aber auch andere Fälle. So werden auch Grabstellen reserviert, die man dann im Falle des Todes beanspruchen will. Das stellte nun nun auch den Bau-, Planungs- und Umweltausschuss vor ein Problem. Denn eigentlich will die Gemeinde gerne bestimmte Bereiche entweder ganz aus der weiteren Flächenplanung herausnehmen und sie ganz anders gestalten – das gilt für Bereiche, auf denen beispielsweise die Ruhezeiten der Erd- (30 Jahre) und Urnengräber (20 Jahre) abgelaufen sind.

Bereits im September hatte vor dem Fachausschuss Dr. Martin Venne vom Ingenieurbüro PlanRat aus Kassel sein Gutachten vorgestellt. Sein Fazit: Neue Ideen und Möglichkeiten müssten entwickelt und realisiert werden, um den Wünschen der Angehörigen nach pflegeleichten und bezahlbaren Gräbern oder Bestattungsfeldern zu entsprechen. Zumal auch für die konfessionellen Friedhöfe die Konkurrenz steigen könnte (die WZ berichtete).

Jetzt zog der Ausschuss daraus erste Konsequenzen, legte fest, im östlichen Teil des etwa 4,4 Hektar großen Gemeindefriedhofes an der Schaphauser Straße keine neuen Grabstätten mehr zu vergeben. Dabei sollen Nachbelegungen nach wie vor ermöglicht werden, wenn zum Beispiel in einer Gruft der später verstorbene Ehepartner beerdigt werden soll. Ziel ist, diesen Bereich, in dem größtenteils die Ruhefristen abgelaufen sind, zum späteren Zeitpunkt weiterzuentwickeln.

Lange wurde im Ausschuss darüber diskutiert, wie zu Lebzeiten der Betroffenen mit den Verlängerungen der später von ihnen belegten Grabstätten umgegangen werden soll. Man einigte sich schließlich darauf, dass diese Verlängerungen nur noch für eine Dauer von fünf Jahren erlaubt werden.

Ausschuss lehnt
Bestattungswald ab

Ein weiteres Thema war ein sogenannter „Bestattungswald“. Also eine Waldfläche außerhalb der traditionellen Friedhöfe, auf der eine Beisetzung von Totenasche aber auch von Särgen möglich ist. Diese Flächen sind als solche aber nicht erkennbar, bedürfen also auch keiner zusätzlichen Pflege. Caspar Monforts von Hobe hatte den Antrag gestellt, solch einen Wald in einem Landschaftsschutzgebiet in der „Vorster Heide“ nördlich von Vinkrath auf einer etwa 20 Hektar großen Fläche zu realisieren.

Diesen Antrag lehnte der Ausschuss mit großer Mehrheit ab, lediglich Sebastian Wulf und Marcus Lamprecht von Bündnis 90/Die Grünen waren dafür. Wilma Hübecker (CDU) führte aus, dass dies den Gemeindefriedhof an der Schaphauser Straße nicht gerade attraktiver mache, zumal man bereits jetzt einer großer Konkurrenz ausgesetzt sei. Diese würde dann nur noch zunehmen.

Generell hatte Wilma Hübecker aber nichts gegen diese „Baumbestattungen“: „Vielleicht lässt sich dies zum späteren Zeitpunkt auch auf dem Gemeindefriedhof ermöglichen, zumal dort einige größere Bäume stehen.“ Bauamtsleiter Norbert Enger gab zu bedenken, dass ein Bestattungswald in unmittelbarer Nähe erhebliche Auswirkungen auf die Bestattungsgebühren aller Grefrather Friedhöfe haben könnte. In Niederkrüchten sei ein solcher Wald geplant, in Venlo gebe es bereits einen.

„Wir müssen uns jetzt zügig auf den Weg machen. Unsere generelle Zielsetzung muss sein, die Gräber im westlichen Friedhofsbereich zu konzentrieren, dies ist jetzt ein erster Schritt in diese Richtung“, bewertete Bernd Bedronka (SPD).

Abgelehnt wurde ferner ein Vorhaben des Bestattungsunternehmens Camps, aus zwei Grabfeldern auf dem Gemeindefriedhof, die derzeit für die Vergabe von Nutzungsrechten gesperrt sind, so eine Art „Erinnerungs-Garten“ zu machen und darauf dann neue gärtnerisch gestaltete Grabstätten anzulegen.

Diese Fläche eignete sich dafür nicht, meinten übereinstimmend einige Ausschussmitglieder. „Das wäre dann quasi ein kleiner zusätzlicher Friedhof auf dem Friedhof“, gaben ferner Verwaltungsvertreter zu bedenken. Jetzt wird weiter Schritt für Schritt am neuen Konzept gearbeitet.