Grundschulen: Konrektoren sind in Kempen Mangelware
Im Bereich der Leitungen ist in Kempen einiges im Umbruch. Die Stadt hat Probleme, freie Stellen zu besetzen.
Kempen. Bei den Leitungen der Grundschulen in Kempen stehen zahlreiche Veränderungen an. Die Leiterin der Grundschule in St. Hubert, Monika Böttges, ist aus gesundheitlichen Gründen bereits Mitte März aus dem Dienst ausgeschieden.
Zurzeit übernimmt ihre bisherige Konrektorin Mechthild Radtke die Leitung. Die Stelle soll nun neu ausgeschrieben werden. Böttges hat die Geschicke der Grundschule seit 1996 als Rektorin geleitet. Davor war sie ab 1990 Konrektorin gewesen.
Auch an der katholischen Grundschule, Wiesenstraße, steht ein Wechsel an. Leiter Gottfried Andree geht zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand. Im Mai soll seine Stelle ausgeschrieben werden.
Viele Städte kennen das Problem: Besonders für die Posten der stellvertretenden Schulleiter an Grundschulen ist es schwierig, Kandidaten zu finden. Der Grund: Es wartet viel Arbeit für wenig Geld.
Das Problem betrifft auch Kempen. Die Stelle des Konrektors der Grundschule an der Wiesenstraße gilt es neu zu besetzen — dort wurde sie bereits mehr als ein Dutzend Mal ausgeschrieben. „Ich zähle schon gar nicht mehr mit“, sagt Gottfried Andree.
Für den Schulleiter bedeutet das doppelte Arbeit. Termine und Büroarbeit musste er allein schultern. „Dazu bin ich noch Klassenlehrer“, sagt der Schulleiter und ergänzt: „Aber ich beklage mich nicht. Ich mache das gern.“
Um nach dem Abschied des Schulleiters einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, sind drei Lehrerinnen in die Leitungsarbeit mit eingestiegen. Die Verwaltungsaufgaben werden so erst einmal auf mehrere Schultern verteilt. „Ich bin froh, dass sich diese Kolleginnen gefunden haben“, sagt Andree. Die Schulaufsicht hätte zudem Hilfe bei Problemen zugesagt.
Auch an der Astrid-Lindgren-Schule gibt es zurzeit keinen stellvertretenden Chef. Die frühere Konrektorin Sabine Stammen hat nach der Pensionierung von Marianne Lechtenböhmer die Schulleitung übernommen. Ebenfalls frei ist die Stelle des Konrektors der Regenbogenschule. Die bisherige Stellvertreterin Silvia Specker-Mattißen wechselte als Leiterin an die Grundschule in Vorst. Für beide Stellen endet die Bewerbungsfrist am 6. Mai.
„Konrektoren sind wichtige Leistungsträger“, sagt Schuldezernent Michael Klee. Zwar könne man deren Fehlen zeitweise kompensieren, auf Dauer leide aber natürlich die Qualität der Arbeit. Die Stadt als Schulträger könne zwar nur für ihre Schulen werben. Trotzdem ist Klee optimistisch mit Blick auf die vielen offenen Stellen, die es zu besetzen gilt. Denn man habe etwas zu bieten: „Die Schulen haben eine gute Qualität“, sagt Klee. Und bisher sei man in Kempen immer gut versorgt gewesen.