Insolvenz: „Flexstrom-Kunden verlieren Geld“
Auch Kempener sind von der Pleite des Anbieters betroffen.
Kempen. In der vergangenen Woche hat der Billigstrom-Anbieter Flexstrom Insolvenz angemeldet. Weit über 500 000 Kunden versorgt die Aktiengesellschaft nach eigenen Angaben deutschlandweit, in Kempen sind es laut Auskunft der Stadtwerke rund 60 Privathaushalte. „Noch sind unsere Netzkunden davon aber nicht betroffen, da der Vertrag mit Flexstrom noch gültig ist“, sagt Norbert Sandmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Kempen. „Dieser wird aber wohl in vier bis sechs Wochen gekündigt.“
Zuerst fallen die Kunden dann in eine vom Gesetzgeber geregelte Ersatzversorgung, werden also vorerst wieder von den Stadtwerken mit Strom versorgt. Wer möchte, kann dann aber auch wieder zu einem anderen Anbieter wechseln.
„Jeder Flexstrom-Kunde und auch die Stadtwerke werden aber Geld verlieren“, sagt Sandmann. Das Geld, das bereits im Voraus an Flexstrom — oder eine der ebenfalls von der Insolvenz betroffenen Tochtergesellschaften Optimalgrün und Löwenzahn Energie — gezahlt worden ist, ist dann weg. „Die restliche Summe geht in die Insolvenzmasse von Flexstrom“, sagt der Geschäftsführer.
Auch die Stadtwerke werden nach seiner Prognose Geld aus dem Vertrag über die Nutzung des Stromnetzes verlieren — höher als 10 000 Euro werde die Summe aber nicht sein. Rein rechtlich sei das Geld zwar einklagbar, im Rahmen einer solchen Insolvenz sei diese aber kaum erfolgreich.
Bei der Pleite von Teldafax vor zwei Jahren habe es derartige Probleme im Übrigen nicht gegeben, da die Verträge schon vor der Insolvenz gekündigt wurden.