Haustechnik Dires vor dem Aus
Etwa ein Jahr nach dem Wechsel von Diris zu Dires sind die Türen der Firma verriegelt.
Kempen. Die Türen sind verriegelt, die Büros verdunkelt, das Telefon ist abgeschaltet, Firmenwagen sucht man vergeblich. Am Eingang der Elektro- und Sanitärfirma Dires am Industriering Ost hängt ein Zettel: „Wegen Inventur geschlossen“. Der Grund für die gähnende Leere auf dem Betriebsgelände ist aber keineswegs eine Inventur. Das Unternehmen, das im März 2013 aus der Firma Diris hervorgegangen war, steht vor dem Aus. Die WZ erfuhr aus Mitarbeiterkreisen, dass Dires sich kurz vor der Insolvenz befindet.
Dieses Schicksal hatte bereits das Vorgängerunternehmen Diris ereilt. Um die Traditionsfirma (1872 gegründet) zu retten, hatte Mitinhaber Karl Hertel im vergangenen Jahr das „i“ gegen ein „e“ getauscht und neu angefangen. Zuversichtlich hoffte er damals auf eine Zukunft für Dires — Kunden und Auftraggeber wollte er bei der Stange halten. Vergeblich: Im Juli 2014 steht das Ende der Firma mit etwa 30 Mitarbeitern bevor. Zur aktuellen Situation war Hertel, der in Geldern wohnt, nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Ein neuerliches Insolvenzverfahren bei Dires ist noch nicht eröffnet. Dem zuständigen Amtsgericht in Krefeld liegen noch keine entsprechenden Unterlagen vor. Und auch Anwalt Wilhelm Klaas, Insolvenzverwalter der Vorgängerfirma Diris, hat noch keine Informationen über ein neues Verfahren bei Dires. Dies erklärte der Krefelder Jurist auf Anfrage der WZ.
Trotzdem deutet alles auf ein Aus des Unternehmens hin, denn auch die Internetseite ist nicht mehr zu erreichen. Kunden, die sich bei der WZ gemeldet haben, erreichen das Unternehmen ebenfalls nicht mehr. Damit ist der Plan vom Neuanfang, den Hertel im März 2013 zuversichtlich angegangen war, nun gescheitert.