Interview: Armin Schönfelder zur Sicherheit bei "WDR 2 in Nettetal"

Was bedeutet die Panik bei der Loveparade für das Open-Air-Konzert?

Nettetal. Nach der Panik bei der Loveparade am 24. Juli in Duisburg mit 21 Toten und hunderten Verletzten will NRW-Innenminister Ralf Jäger die Sicherheits- und Genehmigungsrichtlinien für Großveranstaltungen ändern.

Was bedeutet dies für "WDR 2 in Nettetal" am 4.September? Darüber hat die WZ mit Armin Schönfelder gesprochen, bei der Stadt Nettetal als 1. Beigeordneter unter anderem für Sicherheit zuständig.

Westdeutsche Zeitung: Herr Schönfelder, wer ist am 4.September als Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich?

Armin Schönfelder: WDR2 ist Veranstalter des Open-Air-Konzerts- und damit für die Sicherheit auf dem Ten-Brinke-Areal in Lobberich verantwortlich. Seit den ersten Besprechungen Anfang Juni haben wir Wert darauf gelegt, dass die Agentur, die die Konzerte für den WDR organisiert, mit lokalen Hilfs-Organisationen zusammenarbeitet. Feuerwehr und Polizei sind ohnehin in die Planungen eingebunden.

WZ: Wurden Konsequenzen aus den Vorfällen bei der Loveparade in Duisburg gezogen?

Schönfelder: Wir haben den Blick noch einmal geschärft, wie es Bürgermeister Christian Wagner formuliert hat. Und verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Für das Open-Air-Areal haben wir zusätzlich zu den seinerzeit geplanten 14Fluchtwegen unterschiedlicher Breite in Richtung Färber- und obere Färberstraße einen weiteren Notausgang in Richtung van-der-Upwich-Straße geschaffen- obwohl wir das nicht müssen. Aber das wollten wir. Für den fast 22Meter breiten Notausgang mussten wir einen Hügel abtragen und anderes mehr. Zudem haben wir Zäune entfernt und Gehölz zurückgeschnitten. Um die Sicherheit zu erhöhen, zahlt die Stadt allein an hiesige Unternehmen mehr als 20000Euro. Und nicht zu vergessen: Die Zahl der Sanitätskräfte wurde aufgestockt: 33sind vorgeschrieben, 55sollen es am 4.September alleine auf dem Ten-Brinke-Gelände sein.

WZ: Haben Sie inzwischen Post vom NRW-Innenminister bekommen?

Schönfelder: Ja, es ist eine Hinweisverfügung zum Einvernehmen der beteiligten Organisationen eingegangen. Für uns ändert sich nichts, wir arbeiten ohnehin mit dem Kreis Viersen zusammen, zum Beispiel beim Brandschutz. Und beim Polizei-Einsatz ist der Kreis sowieso federführend.