Johnson Controls: Gelände ist verkauft

Ein Investor aus Wuppertal will Gebäude und Gelände an mittelständische Betriebe vermieten.

Foto: WZ-Archiv

Grefrath. Das gesamte Gelände von Johnson Controls ist verkauft. Das bestätigte am Mittwoch Astrid Schafmeister, Pressesprecherin des Unternehmens. Neuer Besitzer des insgesamt 100 000 Quadratmeter großen Grundstücks — davon sind rund 40 000 Quadratmeter bebaut — ist der Immobilieninvestor Hans-Rudolf Holtmann aus Wuppertal.

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„Aktuell sind bei uns im Werk Grefrath noch 280 Mitarbeiter und 25 Leiharbeitskräfte beschäftigt“, teilte Schafmeister weiter mit. Für das Werk Grefrath war bereits im Februar ein Sozialplan und ein Interessenausgleich vereinbart worden mit dem Schließungstermin 31. Dezember 2015 (die WZ berichtete).

Dann wird der Abschied auf Raten im Werk mit der offiziellen Anschrift Mülhausener Straße 35 beendet. 2009 war das erst 2002 erbaute Verwaltungs- und Entwicklungszentrum am Bronkhorster Weg stillgelegt worden. 2013 wurde die Produktion von Karbonteilen für BMW nach Neustadt verlegt. Und Ende des Monats läuft zum größten Teil die Produktion der Instrumententafel der alten Mercedes C-Klasse in Grefrath aus. Für das neue Modell wird dann in Lüneburg gefertigt, weil es näher am Mercedes-Werk Bremen liegt. Johnson Controls bleibe mit der immer kleiner werdenden Belegschaft und dem immer kleiner werdenden Bedarf an Fläche Mieter, so Schafmeister.

Und was hat Investor Hans-Rudolf Holtmann in Grefrath vor? „Vermieten und zwar an mittelständische Unternehmen und Gewerbetreibende“, sagte der 71-Jährige am Mittwoch auf WZ-Anfrage. Holtmann hat mehrere Gewerbehöfe. Unter anderem auch in Dülken an der Heiligenstraße 75 und Krefeld. In der Seidenstadt habe er vor zwei Jahren ein Objekt an der Königsbergerstraße an die Deutsche Bahn vermietet.

Die Immobilie vermarktet der Wuppertaler nicht selbst. „Das macht die Walter Schmitz GmbH aus Dülken.“ Dazu sei ein Architekt mit im Boot. „Es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis die Vermietung anläuft. Aber ich bin sicher, dass Grefrath ein guter Standort ist“, sagt Holtmann. Er habe das Gelände „aus dem Bauch heraus gekauft. Ich mag kleine Städte“.

„Ich habe Herrn Holtmann kennengelernt“, sagte am Mittwoch Bürgermeister Manfred Lommetz auf WZ-Anfrage. „Er fand Grefrath gut und ich habe das Gefühl, dass er mit Herzblut an dem Projekt hängt.“ Er sei froh, dass das Gelände nach dem Abzug von Johnson Controls nicht zu einer Industriebrache werde. Und: „Vielleicht gibt es in zwei Jahren auch neue Arbeitsplätze für Grefrather.“