Jugend krempelt den Burgpark um

Arbeitslose erhalten durch die Gärtnerarbeit eine Perspektive. Die Anlage rund um das von-Loe-Denkmal soll ansprechender werden und auch für Ältere besser zugänglich sein.

Kempen. "Noch herrscht das Chaos, aber sonst läuft es gut", da sind sich Thomas Müller und seine Schützlinge einig. Der Landschaftspfleger und die neun Jugendlichen, die seit gestern den Burgpark rund um das von-Loe-Denkmal auf Vordermann bringen, blicken in der ersten Mittagspause zufrieden auf die Arbeit vom Vormittag.

Einige Probleme waren vorher zu bewältigen, etwa stand zu wenig Arbeitskleidung zur Verfügung. Trotzdem: Einen Teil der alten Steine zu Füßen des Bauernpräsidenten haben sie schon entfernt; bis November sollen auf der Wiese Fußwege verlegt sowie zwei Rampen gebaut sein.

"Die Anlage soll ansprechender werden und auch für Ältere besser zugänglich sein", erklärt Müller. Im Vordergrund steht das Schicksal der Jugendlichen. Die nutzen die Aktion, ihren Hauptschul-Abschluss nachzuholen.

"Wir gehen abwechselnd ein oder zwei Wochen arbeiten und zum Unterricht bei der VHS", erklärt Rebecca. Mit 23 Jahren ist sie die Älteste, die Jüngsten sind 17.

"Manche sind schon seit drei Jahren arbeitslos", erläutert Thomas Müller den Hintergrund der Jugendlichen, "die sind völlig raus aus dem Arbeitsleben."

Mit der Maßnahme, die von der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung ausgeht, erhalten auch jene die Chance auf einen Schulabschluss, die schon ein Berufsgrundschuljahr absolviert haben. Die müssten den Schulbesuch sonst selbst finanzieren.

Müller: "Die Jugendlichen werden aus ihrem sozialen Umfeld geholt und wieder an den geregelten Arbeitsalltag herangeführt." sobe