Kampf um die Leuther Grundschule geht weiter
Bangen um die Selbstständigkeit. Schlechte Karten bei Lehrerversorgung im Kreis.
Leuth. Der Kampf um Nettetals kleinste Grundschule geht weiter. Fast eine Stunde diskutierte der städtische Schulausschuss über die Zukunft der katholischen Grundschule Leuth.
Eigentlich soll die Selbstständigkeit der Grundschule mindestens bis 2015 gesichert sein- das steht im 2009 verabschiedeten Schulentwicklungsplan. Gibt es zu wenig i-Dötze, soll es einen Bund mit der Katholischen Grundschule Kaldenkirchen, Jahnstraße, geben- bei weitgehender Selbstständigkeit der Leuther. Daran erinnerte Schuldezernent Armin Schönfelder.
Die Leuther Grundschule ist der Schulaufsicht ein Dorn im Auge. Deshalb wurde Leiter Alfons Tobrock aufgefordert, sich in Schwalmtal zu bewerben. Im Mai ist er gewechselt. Die alte Stelle werde nicht mehr besetzt (die WZ berichtete).
Die Bildung eines Bunds zum Beginn des Schuljahres 2010/ 2011 hat die Leuther Schulkonferenz bereits gebilligt. Durch den Verbund gebe es an den beiden Standorten Leuth und Kaldenkirchen mehr als 180 Schüler, so dass wieder ein Konrektor eingestellt werden könne. Weitere Gespräche gab es noch nicht, weil der Leiter der Grundschule Jahnstraße langfristig krank ist.
Unruhe gab es in Leuth durch die Mitteilung der Schulaufsicht, dass der Verbund das Ende der Selbstständigkeit der Leuther Schule bedeute. Schönfelder versuchte zu beschwichtigen: "Das sind juristische Spitzfindigkeiten. Für Leuth bedeutet der Bund lediglich die Beendigung der Eigenständigkeit. Der Standort bleibt gesichert." Wie der Begriff Selbstständigkeit genau ausgelegt wird, will Schönfelder mit dem NRW-Schulministerium klären.
"Wir alle wollen den Schulstandort Leuth erhalten", fasste Ausschuss-Vorsitzender Johannes Peters (FDP) die Meinungen der Politiker zusammen. "Nicht das Juristische, sondern das Menschliche muss im Vordergrund stehen", sagte Christian Lange (CDU). In Leuth müssten Schulpflegschaft, -konferenz und Kollegium bleiben, "und der Konrektor ein Büro im Leuther Schuleiterraum erhalten".
Allerdings bezweifelte Horst Gerlach (Sprecher Grundschulen), ob die Lehrerversorgung gesichert ist: "Bisher wurden kleine Schulen bevorzugt. Da aber die Lehrerversorgung im Kreis Viersen schlecht ist und nur drei Neueinstellungen erfolgen, wird der Stellenschlüssel 23,9 Schüler je Lehrer konsequent durchgerechnet werden müssen.
Da werden für 70 Leuther Kinder keine vier Lehrer bereit gestellt", sagte der Rektor der Breyeller Gemeinschaftsgrundschule. In der Ratssitzung am 1.Juli soll das Thema erneut diskutiert werden.