Wahlkampf Ein stürmischer Kandidaten-Check
Kempen. · Die Bürgermeister-Debatte beim SV Thomasstadt.
(Red) Für die Bürgermeisterkandidaten Georg Alsdorf (Freie Wähler), Christoph Dellmans (parteilos, aufgestellt von SPD und Grünen), Cedric Franzes (FDP) und Philipp Kraft (CDU) war es ein überraschender Mittwochabend. Zunächst wurde das Quartett gemeinsam mit dem SV Thomasstadt vom schlechten Wetter überrascht. Nach wochenlangem Hochsommer mussten die Veranstalter des „Kempener Kandidaten-Checks“ auf dem Sportgelände an der Berliner Allee mit stürmischen Böen und kräftigen Regenschauern klarkommen. Ob des großen Interesses harrten aber rund 200 Besucher knapp zwei Stunden lang aus, um sich ein Bild vom Kandidatenfeld machen zu können.
Inhaltlich überrascht wurden die Kandidaten von den Moderatoren Sven Ludwig (Chefredakteur Welle Niederrhein) und Tobias Klingen (Redaktionsleiter WZ). Statt einer „normalen“ Fragerunde zu einzelnen Themenfeldern gab es eine Art Assessment Center, das in Bewerbungsverfahren angewendet wird. Dabei ging es um ein Unternehmen aus Stuttgart, das sich in Kempen ansiedeln möchte. Damit verbunden war zunächst die Frage nach der Art und Weise von Wirtschaftsförderung. Im Assessment-Center-Beispiel ging es dann aber auch um Klimaschutz, Kitas und Seniorenheime sowie die Strukturen der Stadtverwaltung und Digitalisierung.
Ein spannender Punkt des Abends waren die Themenfelder Schule und Sport, an denen vor allem der Ausrichter SV Thomasstadt Interesse hatte. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob auf dem Ludwig-Jahn-Platz ein Neubau für die Gesamtschule entstehen kann und soll. Im Gegenzug ist ein neuer Kunstrasenplatz mit Leichtathletikbahn an der Berliner Allee im Gespräch. Kraft, Franzes und Alsdorf warben dafür, die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie abzuwarten. Sollte das Projekt möglich sein, sollte schnellstmöglich begonnen werden, so der Tenor.
Dellmans vertrat die Meinung seiner Unterstützer-Parteien SPD und Grüne. Die Machbarkeitsstudie solle erweitert werden, um andere Standorte für einen Schulneubau prüfen zu lassen. Er sei davon überzeugt, dass es Alternativen gibt, um den Jahn-Platz erhalten zu können. Eine erweiterte Machbarkeitsstudie solle möglichst 2022 vorliegen. Um im Bereich Schulen trotzdem keine Zeit zu verlieren, will Dellmans provisorische Container auf einem Grundstück am LvD, Berliner Allee, errichten. Diese könnten genutzt werden, um die anderen Schulgebäude nach und nach zu sanieren. Die Sanierung aller weiterführenden Schulen wollen die anderen Kandidaten auch. Allerdings sollte das Projekt mit einem Schulneubau gestartet werden – und nicht mit einer Container-Lösung.
Die Debatte kann man sich online anschauen: