Kempen: Garantie für OP-Termin

Ein neues System soll die Abläufe in Kempen verbessern. Dafür wurde eine zentrale Schaltstelle eingerichtet.

Kempen. "Wer bei uns ein Zimmer reserviert hat, bekommt es auch." Dieser Satz, den man eher einem Hotelier zuordnen würde, stammt von Ulrich Pechel, Pflegedirektor im Hospital zum Heiligen Geist.

Er hat für das Krankenhaus ein System entwickelt, das den Patienten Termine garantieren und viel Zeit sparen soll: Seit etwa zehn Monaten arbeitet das Hospital mit dem Zentralen Belegungsmanagement (ZBM). Nach eigenen Angaben mit Erfolg: "Die Situation für die Patienten hat sich deutlich verbessert", sagt Friedhelm Sicking, Geschäftsführer der Hospital GmbH.

Drei Mitarbeiterinnen steuern zentral die Belegung der Betten auf allen Stationen. "Bei uns laufen alle Fäden zusammen", sagt ZBM-Leiterin Agnes Mellage. "Die Patienten oder ihre Hausärzte wenden sich direkt an unser Büro. Dann koordinieren wir alles: Terminvergabe für eine Operation, Anästhesisten-Vorgespräch, Vergabe eines Zimmers." Das erspare Ärzten und Pflegepersonal auf den einzelnen Stationen sehr viel Arbeit.

"Zunächst gab es von Seiten einiger Chefärzte Bedenken, dass sie durch das neue System Macht und Einfluss verlieren", ergänzt der Geschäftsführer. Diese Bedenken hätten sich aber zerstreut.

"Das kann ich bestätigen", sagt Dr.Martin Stahnke, Ärztlicher Direktor und OP-Koordinator. "Die Abläufe haben sich extrem verbessert." Früher hätten die Patienten am Tag der Operation "stundenlange Wartezeiten" in Kauf nehmen müssen.

Durch das ZBM sei das nicht mehr so: "Wenn wir einem Patienten einen 15-Uhr-Termin für einen Eingriff gegeben haben, reicht es, wenn er gegen 13 Uhr im Haus ist", sagt Agnes Mellage. Ohne ZBM hätten die Leute schon früh morgens erscheinen müssen.

Außerdem müssten weniger OP-Termine verschoben werden. "Es gibt nichts Schlimmeres für einen kranken Menschen, als die kurzfristige Verschiebung einer Operation", sagt Pflegedirektor Pechel. "Durch das neue System können wir die Termine nahezu garantieren." Gleiches gelte für die Vergabe der Zimmer: "Wer ein Einzelzimmer bestellt hat, hat darauf einen Anspruch."

Vorteile bringt das neue System nicht nur für Patienten und Personal. Auch das Gesundheitssystem wird entlastet - Kosten werden eingespart. Laut Friedhelm Sicking könne die Verweildauer der Kranken häufig reduziert werden, weil bei der Aufnahme Zeit gespart werde.

Die Patienten seien mit dem neuen System zufrieden. Das bestätigt Anita Ortz, die derzeit auf Station B4 liegt: "Hier läuft alles reibungslos. Ich bin mit dem Service sehr zufrieden."