Kempen: Harmloser Jagdhund löst Polizei-Einsatz aus
Kurios: Vierbeiner öffnet eine Haustür. Die Nachbarn wittern Gefahr durch Einbrecher.
Kempen. Es ist ein ganz normaler Vormittag in der beschaulichen Siedlung Am Stadtgarten. Einige Menschen arbeiten im Garten, andere genießen einfach nur die Frühlingssonne. Doch plötzlich wird die Idylle getrübt. Anwohner bemerken, dass die Haustür der Nachbarn, die unterwegs zum Einkaufen sind, offen steht. Was ist passiert? Waren Einbrecher da?
Die Anwohner alarmieren die Polizei, gegen 11.50Uhr treffen die Beamten ein. Sofort gehen die Polizisten vorsichtig ins Haus - sie sind auf der Hut. Schließlich könnten sich irgendwo Einbrecher verstecken. Vielleicht sogar bewaffnet - sie sind auf alles vorbereitet.
Das einzige, was die Beamten jedoch finden, ist ein 14Monate alter Jagdhund - putzmunter und fidel. "Unser Hund Elfis hat wohl die Haustüre von innen geöffnet", bringt Hausbesitzerin Hedwig Friedl Licht ins Dunkel. Sie und ihr Mann sind am Dienstag gegen 11Uhr zum Einkaufen aufgebrochen, ihr Hund sollte wie immer brav zu Hause warten. "Er hat auch noch nie Probleme gemacht. Aber diesmal war ihm anscheinend langweilig."
So war es wohl, denn laut Hedwig Friedl trieb Elfis mit den Polizisten weitere Spielchen. "Die Beamten haben die Tür dann geschlossen und Elfis hat sie sofort wieder aufgemacht." Der Polizei blieb also nichts anderes übrig, als bis zur Rückkehr des Ehepaars Friedl zu warten.
"Als wir nach Hause kamen, stand ein Streifenwagen vor unserer Tür. Ich dachte, es wäre etwas passiert", erzählt die Hundebesitzerin. Die Polizisten fanden aber gleich beruhigende Worte und erklärten die Situation. Für den Einsatz sind die Friedls sehr dankbar. "Die beiden Polizisten waren sehr freundlich und fanden die Situation wohl auch lustig."
Das bestätigte Polizeisprecherin Antje Heymanns gegenüber der WZ, die auch lachen musste, als sie den Einsatzbericht las: "Das ist schon eine lustige Geschichte." Trotzdem rät sie den Hausbesitzern, die Haustür abzuschließen: "Das sollte übrigens jeder machen, der aus dem Haus geht. Auch wenn man keinen Hund hat, der Türen öffnen kann."
Hedwig Friedl wird künftig abschließen. "Mein Mann und ich werden immer dran denken", verspricht die Kempenerin. Schließlich könne man nicht sicher sein, was Elfis noch so alles einfällt. "Er gehorcht zwar aufs Wort, aber Widerspruch in Form eines leisen Bellens gibt er schon mal gerne von sich."