Nettetal: „Die Bürger sind der Motor“

Engagement: Nettetals Bewohner sollen Vorschläge für die Entwicklung der Seenstadt machen.

Nettetal. Die Seenstadt gehört zu den Gemeinden "im ländlichen Raum mit wenig Dynamik". Sagt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Diesem schlechten Image möchte die Stadtverwaltung entgegenwirken. Mit der "Leitzielperspektive 2015+" soll die Stadt weiterentwickelt werden- und zwar mit Hilfe der Bürger.

Dafür hat sich Bürgermeister Christian Wagner Unterstützung ins Boot geholt: Frank Bienkowski. Der Diplom-Betriebswirt und Unternehmensbearter soll den Dialog zwischen Bürgern und Verwaltung ins Rollen bringen. "Die Bürger sind der Motor und die Verwaltung das Getriebe", sagt Bienkowski. "Das Ganze funktioniert nur zusammen."

"Das klassische Verwaltungsmodell ist überholt", sagt Wagner. Der Beschluss hinter verschlossenen Ratstüren hat "heute wenig Aussicht auf Erfolg". Deshalb sollen Bürger zusammen mit Verwaltungsmitarbeitern Vorschläge zur Gestaltung Nettetals erarbeiten. Jeder kann sich einbringen.

Bienkowski möchte das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung stärken: "Es sind nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern möglichst viele gefordert." Start ist nach den Sommerferien. Die Kreativität der Bürger sei gefragt. Bienkowski: "Die Ideen müssen zu Nettetal und der Stadt an sich passen. Es ist aber kein Wunschkonzert." Man müsse zum Beipiel daran denken, dass junge Menschen nicht nur ausgebildet, sondern später auch beschäftigt werden.

Der Bürgermeister will damit weg vom Denken "typisch Stadt". Die politische Entscheidung bleibe natürlich beim Stadtrat. Aber Entscheidungen, an denen die Bürger beteiligt sind, haben eine größere Legitimität- hofft jedenfalls Wagner.