Kempen: Heiße Nacht bei klirrender Kälte

Zunächst als Zimmerbrand gemeldet, entpuppte sich der Einsatz schnell als Großbrand und machte den Florianern auch wegen der frostigen Witterung das Leben schwer. Über 100 Brandschützer in Kamperlings in Einsatz.

Kempen. Ein heftiges Wochenende war’s für die Feuerwehr. Ein Dachstuhlbrand am Lindenweg in Kamperlings am Sonntag kurz nach 21 Uhr beschäftigte über 100 Brandschützer bis gestern um 3 Uhr früh.

Bei dem Einsatz verletzten sich auch zwei Wehrleute und mussten ins Kempener Hospital, als sie beim Eindringen ins Haus durch eine nur mit Brettern verschlossene Dachluke eine Etage tiefer stürzten.

Die fünf Bewohner des zerstörten Hauses blieben unverletzt. Sie sind bei Freunden und Verwandten untergekommen. Eine 41-jährige Bewohnerin hatte den Qualm bemerkt und ihre Mitbewohner alarmiert.

Zunächst als Zimmerbrand gemeldet, entpuppte sich der Einsatz schnell als Großbrand und machte den Florianern auch wegen der frostigen Witterung das Leben schwer. Der Einsatzort verwandelte sich in eine riesige Eisfläche, weswegen die Bauhof-Mitarbeiter mit Salz anrücken mussten.

Einsatzleiter Franz Heiner Jansen musste die Löschzüge Schmalbroich, St.Hubert und Unterweiden zur Verstärkung anfordern. Außerdem beorderte er die Drehleiter aus St.Tönis sowie das Hubrettungsfahrzeug aus Vorst.

Der Wehr gelang es, ein Übergreifen der Flammen aus dem Dachstuhl des zweieinhalbgeschossigen Hauses auf die Nachbarschaft zu verhindern.

Mit äußerster Vorsicht arbeiteten sich 40Mann unter Atemschutz durch den Brandschutt, um Glutnester auszuräumen. Fünf Strahlrohre waren gleichzeitig im Einsatz, um den Flammen Einhalt zu gebieten.

Dickes Lob für die Nachbarn, die die frierenden Feuerwehrleute mit Kaffee und Tee versorgten. Zu späterer Stunde stießen DRK-Helfer dazu, die die Brandschützer verpflegten.

Die Ursache des Feuers steht noch nicht fest, die Kripo hat einen Brandsachverständigen eingeschaltet.

Bereits am Samstag kurz nach 14Uhr gab’s den ersten Feuerwehr-Einsatz: In Höhe Beyertzhof in St.Hubert hatte ein Pkw einen Motorschaden, der dazu führte, dass Öl auslief.

Da der Fahrer den Schaden nicht bemerkte, ergoss sich das Öl auf Breite und Bahnstraße. Neun Brandschützer vom Löschzug St.Hubert hatten eine Stunde zu tun, die Ölspur abzubinden.

Am Sonntag um 1.30 Uhr der nächste Einsatz auf dem Buttermarkt. Ein Autofahrer war über den gesperrten Markt gekurvt und hatte ein Standrohr umgefahren, so dass sich eine Wasser-Fontäne über den Platz ergoss. Die Feuerwehrleute stellten den Hydranten ab und wurden dabei klitschnass. "Kein Vergnügen bei diesen Temperaturen", so Feuerwehr-Sprecher Johannes Dicks.

Am Sonntag gegen 18 Uhr schließlich steckten zwei Erwachsene und ein Kleinkind auf der von-Suttner-Straße in einem Aufzug fest. Sie mussten vom Löschzug Schmalbroich befreit werden. 15 Wehrleute rückten dort mit zwei Fahrzeugen an.