Kinderkarneval in Kempen Olympisches Feuer im Kolpinghaus
Kempen · Unter dem Motto „Stadtgarde goes Olympia“ lud die Stadtgarde Kempen zu zwei Kinderkarnevalsveranstaltungen ein.
Es wirkt „luftig“ im Kolpinghaus: Der hintere Bereich ist geschlossen, die Schlange draußen wirkt nicht mehr so endlos lang wie in den vergangenen Jahren. „Wir haben uns entschieden, den Kinderkarneval an zwei Nachmittagen anzubieten“, sagt Maike Knodt, die als Sitzungspräsidentin durch den Nachmittag führt. Und das kommt bei den Kostümierten super an. Beide Tage waren in Kürze ausverkauft.
So startet die Kinderkarnevalssitzung mit dem Einzug des Olympisches Feuers und toll aussehenden „Sportlern“ – das diesjährige Motto Olympia findet sich überall im Raum wieder. So hängen die großen Ringe auf der Bühne, umklammert von Kuscheltieren, die Tische sind mit kleinen Länderfähnchen geschmückt. „Habt ihr Lust, mit uns die verschiedenen Spiele anzugehen?“, ruft Maike Knodt ins Mikrofon, und bekommt ein lautes Ja als Antwort entgegengerufen. Superhelden, Piraten, Mäuse, Feuerwehrmänner – alle tummeln sich an der Bühne, wollen ganz nah am Programmgeschehen dabei sein.
Die Stadtgarde gibt mit verschiedenen Tänzen den Startschuss für den Gute-Laune-Nachmittag im Kolpinghaus. „Am Eingang bekamen die Kinder einen von vier Stempeln und sind so in die Gruppen eingeteilt worden, die im Laufe der Veranstaltung dann bei mir auf die Bühne zu einem Spiel hochdürfen“, erklärt Maike Knodt. Und dem fiebern die Kinder aufgeregt entgegen. „Mama, wann bin ich denn endlich dran?“, fragt ein Superheld ungeduldig. Da heißt es nur: ablenken mit einem Tänzchen an der Bühne, mit Popcorn, das in Dauerschleife durch die Maschine seitlich der Bühne produziert wird, oder mit anderen leckeren Naschereien, die es für Wertmarken zu kaufen gibt. Auch bei dem Getränkeangebot gibt es eine große Auswahl. „Schau mal, es gibt auch Kurze, sonst hält man den trubeligen Nachmittag wahrscheinlich nur schwer durch“, witzelt eine Mutter, und alle am Tisch müssen lachen. Die Frauen bestellen sich ein Glas Erdbeersekt, für die Kinder gibt es Wasser und Limonade. Insgesamt sind pro Veranstaltung 300 feiernde Gäste im Kolpinghaus.
„Im Publikum sitzt eine besondere Frau, der wir das alles und auch ihrem Mann zu verdanken haben“, sagt Maike Knodt und muss schlucken. Gemeint ist Irene Härtel, selbst Prinzessin im Kempener Karneval von 1992 bis 1994, die damals eine Stadtgarde für Kempen ins Leben rief. „Und dieses Jahr feiern wir 30-Jähriges, das ist doch Wahnsinn oder?“, fragt die Sitzungspräsidentin und bekommt viel Applaus als Zustimmung vom Publikum. Es werden Ehrenorden verteilt, es fließen einige Tränen, denn: „Viele sind schon viele Jahre dabei und haben die Garde zu dem gemacht, die sie heute ist“, so Knodt. Auch bei Irene Härtel bedankt sie sich und überreicht ihr eine riesige, selbst gestickte Standarte ihrer Stadtgarde.
Prinz Thomas I. hat leichte Verspätung, deshalb können die kleinen Karnevalisten zum Basketball-Spiel auf die Bühne. Während Prinzessinnen, Bienen und Clowns ihre Bälle werfen, stehen die stolzen Eltern vor der Bühne und filmen das lustige Treiben auf der Bühne als Erinnerung mit. Für jedes Kind im Saal gibt es eine goldene Medaille von der Stadtgarde für die Teilnahme an den olympischen Disziplinen überreicht.
Einmarsch für Prinz Thomas I.: Kamelle werden durch die Luft geworfen, ein Funkenmariechen scheint auf den Schultern eines Trägers wie eingefroren. „Boah, ist der aber stark“, rufen drei Jungen, die in einer Reihe den Einmarsch beobachten und Süßigkeiten fangen.
Es ist laut im Saal, die Kinder sind außer Rand und Band. Die ersten machen sich auf Richtung Ausgang. „Unsere Tochter ist mir auf den Armen eingeschlafen, und das bei der Lautstärke – die ist einfach um“, sagt eine Besucherin und verabschiedet sich von den anderen am Tisch. Morgen kommt ihr Sohn noch mal mit Freunden wieder. „Volles Programm Kinderkarneval“, sagt sie und lacht. Noch eine Polonaise zu einem Karnevals-Musikmix mit Maike Knodt und den Tänzerinnen und Tänzern der Stadtgarde Kempen, und dann verabschieden sich die Veranstalter gemeinsam vom ausgepowerten, jungen Publikum.