Verkauf startet am 18. Juni Klosterkonzerte starten wieder in Kempen

Kempen · Nach den Sommerferien geht es wieder los mit den Kempener Klosterkonzerten in der Paterskirche. Namhafte Künstler haben sich angekündigt. Für die Veranstalter ist damit nach Corona auch ein Neuanfang verbunden.

Martin Klapheck (v.l.), Dörte Schäfer und Peter Landmann.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Kulturfreunde aus der Region warten schon darauf: Am Samstag, 18. Juni, beginnt der Verkauf für die Abonnements der Kempener Klosterkonzerte. Drei Reihen gibt es im Rahmen der Klosterkonzerte: „Klavier extra“, „Kammermusik“ und „Musica antica e viva“, die jeweils sechs Veranstaltungen umfassen. Nun ist es so, dass die Reihe „Musica antica e viva“ außerordentlich beliebt ist. Große Ensembles sind zu Gast in der Paterskirche, die ein reizvolles Programm bieten. So präsentieren das Chorwerk Ruhr mit Günter Holzhausen (Violone) und Lars Notto Birkeland (Klavier, Orgel, Harmonium) beispielsweise am 1. Oktober im Rahmen der Muziek Biennale Niederrhein Werke von Johann Sebastian Bach und Maurizio Kagel, für den 16. November haben sich l‘arte del mondo und Dorothee Oberlinger (Blockflöten), Friederike Potengowski (Steinzeit-Knochenflöten) und Georg Wieland Wagner (Parkussion) angekündigt – Titel des Abends: „Eternal Breath - Ein Atem durch die Zeit“. Die Reihe beschließt am 21. Mai die Lautten Compagney mit Asya Fateyeva (Saxophon) und dem Programm „Time Travel“ – mit Songs von Henry Purcell und den Beatles. Das Interesse an dieser Reihe ist derart groß, dass der Verein Kempen Klassik für „Musica antica e viva“ derzeit keine weiteren Abos anbietet, rund 200 Abonnenten gibt es bereits. Wer hin will, kann eine Einzelkarte kaufen, die Tickets sind jeweils einen Monat vor der Veranstaltung erhältlich. Denn mit Blick auf Corona sind die Veranstalter immer noch vorsichtig. „Wir fahren jetzt mehr auf Sicht, damit wir nicht kurzfristig absagen müssen“, sagt Konzertreferent Martin Klapheck.

Abos gibt es aber noch für die beiden Reihen „Klavier extra“ und „Kammermusik“, wie Peter Landmann, künstlerischer Leiter bei Kempen Klassik, berichtet. Der Verein stehe mit den Abos jetzt quasi vor einem Neuanfang – denn corona-bedingt hatte der Verein die Abos zuletzt „auf Eis gelegt“. Jetzt wurden alle Alt-Abonnenten angeschrieben und gefragt, ob sie wieder ein Abo abschließen möchten. Die Resonanz ist gut, „wir sind mit der Rückmeldequote sehr zufrieden.“ Dennoch ist noch Platz für Neu-Abonnenten. Und die sollten sich beeilen: Die Abos werden bis zum 22. Juli ausgegeben.

Namhafte Künstler haben sich auch für die neue Saison wieder angekündigt. In der Reihe „Kammermusik“ präsentiert Kempen Klassik ein vielfältiges Programm, vom Liederabend bis zum Streichquartett. Den Auftakt machen am 22. September der Trompeter Simon Höfele und die Pianistin Elisabeth Brauss mit Werken von Mendelssohn, Enescu, Pilss, Ravel, Gershwin und anderen. Höfele, Jahrgang 1994, ist Preisträger des Opus Klassik 2020 und gehört zu den erfolgreichsten Trompetern der jungen Generation. Für den 6. November haben sich sechs Cellisten angekündigt: Beim Cello-Gipfel gönnen sich die solistisch tätigen Künstler – Claudio Bohórquez, Jens Peter Maintz, Christian Poltèra, Wen-Sinn Yang, Nikolaus Trieb und Wolfgang Emanuel Schmidt – das Vergnügen, gemeinsam ein musikalisches Gipfeltreffen zu zelebrieren. Am 16. Dezember ist das Klenke Quartett zu Gast, vier Frauen, die unter Leitung der Geigerin Annegret Klenke Werke von Glasunow, Erkin und Ravel zu Gehör bringen. Auf den 12. Februar freut man sich in Kempen schon sehr: Die Harfenistin Anneleen Lenaerts sollte bereits in Kempen auftreten, das Konzert fiel corona-bedingt aus. Für den Nachholtermin kommt sie nun gemeinsam mit der gefeierten Sopranistin Christiane Karg, Lieder von Richard Strauss stehen auf dem Programm. Wer die Hardangerfiedel noch nie gehört hat, sollte am 21. April in die Paterskirche kommen: Die Geigerin Ragnhild Hemsing spielt dann nicht nur klassische Stücke, sondern auch Volksmusik aus ihrer Heimat Norwegen. Begleitet wird sie von Benedikt Kloeckner (Violoncello) und Mario Häring (Klavier). Für ihre gemeinsame CD bekamen die drei den Opus Klassik 2021 in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“. Zum Abschluss ist am 16. Juni 2023 das Notos Quartett zu Gast, ein Klavierquartett, das auch dafür bekannt ist, verschollene Werke aufzuspüren. Große Aufmerksamkeit erregte die Wiederentdeckung des Klavierquartetts von Béla Bartók, das auch in Kempen zu hören sein wird.

Junge Pianisten hören Besucher der Konzerte in der Reihe „Klavier extra“. Da ist beispielsweise Fabian Müller, der zum dritten Mal nach Kempen kommt und die Reihe am 1. September eröffnet – mit den drei letzten Klaviersonaten von Franz Schubert. „Die volle Dröhnung Schubert“, sagt Landmann schmunzelnd, „eine enorme Herausforderung für den Pianisten.“ Steinway-Preisträger Lorenzo Soulès folgt am 16. Oktober mit Werken von Scarlatti, Albeniz, Benjamin und Messiaen, Alexander Krichel am 4. Dezember, der einen reinen Rachmaninow-Abend verspricht. Es folgt Bach: Schaghajegh Nosrati ist zum zweiten Mal zu Gast in Kempen, sie stellt das „wohltemperierte Klavier“, Band I, in den Mittelpunkt. Mit Werken von Schumann, Bach, Schubert und Brahms beglückt Natalia Ehwald am 12. März das Publikum in der Paterskirche, bevor am 4. Juni erneut Bach lockt, wenn sich David Fray den Goldberg-Variationen widmet.