Bildung in Kempen LvD nimmt an „Erasmus+“-Programm teil

Kempen · Einen Schüleraustausch gibt es am Luise-von-Duesberg-Gymnasium seit Jahren. Doch nun trägt die Schule das Logo des EU-Programms „Erasmus+“. Was das den Schülern bringen soll.

Rita Aengenendt (l.) und Sabine Lipka koordinieren die Umsetzung des „Erasmus+“-Programms am Luise-von-Duesberg-Gymnasium.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) Zum Schuljahr 2022/23 ist das Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) in Kempen zur „Erasmus+“-Schule geworden. „Erasmus+“ ist ein EU-Programm, das die schulische, berufliche und persönliche Entwicklung von Menschen in Europa fördern will. Sie sollen die Chance erhalten, im Ausland zu lernen, zu studieren, sich weiterzubilden oder Berufserfahrungen zu sammeln. Ein wichtiger Baustein: der Austausch.

Mit dem Schüleraustausch hat man am LvD schon Erfahrungen gesammelt. Seit 2018 gibt es einen Austausch mit einer Schule im spanischen Alicante, auch zu einer Schule im niederländischen Eindhoven unterhält das LvD Kontakte. Doch um am EU-Programm teilnehmen zu können, musste die Schule einiges mehr tun, als nur anzukündigen, dass Schüler gern nach Spanien fahren würden. „Man muss viele Kriterien erfüllen“, sagt Rita Aengenendt, die am LvD Spanisch unterrichtet und die Umsetzung von „Erasmus+“ an der Schule mit koordiniert. „Unter anderem geht es um Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Vielfältigkeit, das Leben in der EU.“ Das EU-Programm müsse zum Profil einer Schule passen und dazu beitragen, dass sich die Schule weiterentwickeln könne. Zum LvD habe es gepasst, betont Aengenendt und nennt ein Beispiel: So sei das Gymnasium etwa „gesunde Schule“, also setzten sich die Schüler beim Besuch in Alicante im März mit der Mittelmeerküche auseinander. Beim Gegenbesuch der Spanier im Juni in Kempen fuhren die Schüler zum Obsthof Unterweiden, pflückten Erdbeeren, kochten schließlich in der Küche der Gesamtschule daraus gemeinsam Erdbeermarmelade.

Bis 2027 sollen die Schüler am LvD von „Erasmus+“ profitieren. Die Teilnahme an einem Austausch hängt nicht vom Geldbeutel der Eltern ab, dafür sorgt das Förderprogramm der EU. Es umfasst alle Altersklassen, auch jahrgangsgemischte Gruppen machen sich fächerübergreifend auf den Weg.

Für November etwa plant ein Teil der Big Band einen Besuch in Alicante, um dort mit spanischen Schülern gemeinsam für einen Auftritt zu proben. Ein Chor fährt im Januar nach Prag, um mit den Schülern einer Schule dort ein Konzert zu bestreiten.

Mit einer Schule im französischen Orsay hat das LvD ebenfalls schon Kontakte geknüpft – ein Physik-Leistungskurs will sich dort auf die Spuren Marie Curies begeben.

Das EU-Programm sei „mehr als ein Austausch, auch mehr als Projektarbeit“, sagt Sabine Lipka, die mit Aengenendt das Programm am LvD betreut: Für Lehrer gebe es Möglichkeiten der Weiterbildung und Hospitanz an Partnerschulen im EU-Ausland, auch einzelnen Schülern könne man mit Hilfe des Programms einen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt ermöglichen.

(biro)