Altstadt-Geflüster Die Jecken vom Elferrat sind ganz schön früh dran

Kempen · Der Kartenverkauf für die Sitzungen beginnt schon vor dem 11.11.. Außerdem hat der Altstadt-Flüsterer Pasta im Angebot.

Auch als amtierender Karnevalsprinz fungiert Peter „Larry“ Wolters als moderierender Sitzungspräsident beim Elferrat.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Armin Horst und Peter „Larry“ Wolters sind früh dran – aus gutem Grund. Die Beiden sind beim Elferrat Kempen neuerdings für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und trommeln nun schon sehr früh für die Sitzungen der neuen Session. „Wir mussten da etwas tun. Frischer Wind ist angesagt“, so Armin Horst. Um möglichst viele Narren für die Sitzungstermine zu begeistern, beginnt der Vorverkauf schon am 23. Oktober. Erstmals vertreibt der Elferrat seine Tickets bei Schreibwaren Beckers, Engerstraße 10. Früher waren die Karten über ein Mitglied verkauft worden. „Da wollten wir jetzt ein bisschen mehr Service bieten“, so Horst. Daher diene nun Beckers als Anlaufstelle. Das Trommeln ist auch deshalb nötig, weil der Kartenverkauf im vergangenen Jahr etwas schleppend gelaufen ist – insbesondere für die Herrensitzung. „Es wird immer schwieriger, die Leute zu begeistern. Dabei haben unsere Sitzungen eine Menge Begeisterung verdient“, so Präsident Wolters, der bekanntlich derzeit Kempenes Prinz Karneval ist. Die traditionelle Kostümsitzung findet am Samstag, 8. Februar, um 20.11 Uhr im Kolpinghaus statt. Die Herrensitzung beginnt am Sonntag, 16. Februar, um 14.11 Uhr. Diese startet übrigens erst nachmittags, weil am Vormittag die Narrenmesse aller karnevalstreibenden Vereine ist.

Elferrat hat derzeit 25 Mitglieder

Frischen Wind verspürt der Elferrat übrigens grundsätzlich, wie „Larry“ Wolters und Armin Horst berichten. An den Strukturen des Vereins sei einiges verändert worden. „Das eine oder andere war etwas angestaubt“, sagt Horst. So seien nun auch vier „etwas jüngere“ Mitglieder dabei. Insgesamt hat der Elferrat 25 Mitglieder, 20 davon sind aktiv. Andere – wie Ehrenpräsident Heinz-Gerd Plenker – passiv. Dazu bietet der Elferrat weiterhin Fördermitgliedschaften an, um die Sitzungen und andere Projekte finanzieren zu können. Zu den neuen Strukturen gehört auch, dass der Elferrat nicht mehr unter dem Dach der Kempener Kolpingsfamilie ist. Diese Neuaufstellung habe man allerdings schon vor knapp zwei Jahren vollzogen, berichtet Wolters. „Wir hoffen, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Prinz Peter.

Unklare Lage im Kolpinghaus

Nicht nur die Jecken des Elferrates beschäftigt indes das Thema Kolpinghaus. Wie von der WZ berichtet, muss das Haus an der Peterstraße umfangreich saniert werden. Stand jetzt hat Pächter Sead Muratovic seinen Vertrag gekündigt und befindet sich mit der Stadt Kempen als Verpächter in Gesprächen zur Zukunft. Um die Karnevalstermine Anfang nächsten Jahres müsse sich keiner Sorgen machen, heißt es aus dem Rathaus. Und auch während einer Sanierung – wann und wie diese auch immer vonstatten gehen soll – will die Stadt den Saalbetrieb aufrechterhalten. Auf wirklich sicheren Füßen steht das Ganze aber auch nicht. Für die Karnevalsvereine müssen aber bald verbindliche Aussagen her. „Die Verträge mit den Künstlern für 2021 müssen etwa ein Jahr vorher abgeschlossen werden“, sagt Armin Horst für den Elferrat.

Fälscher passen dieses Jahr

Wegen der unklaren Lage im Kolpinghaus gibt es nun die erste Absage einer Veranstaltung. Wie die Coverband „Die Fälscher“ auf ihrer Facebook-Seite mitteilt, wird der traditionelle Weihnachtsrock am 23. Dezember in diesem Jahr nicht stattfinden. „Diese Entscheidung ist uns äußerst schwer gefallen, da seit nunmehr 23 Jahren viele Menschen ihr Herzblut und Engagement in den Aufbau des Weihnachtsrocks investiert haben. Die Last der Verantwortung als Veranstalter wurde uns unter diesen Bedingungen und zu diesem Zeitpunkt zu groß. Wir hoffen daher inständig, dass ihr dafür Verständnis aufbringen könnt“, schreiben die Musiker. Insbesondere die Versicherung der Fälscher habe den Musikern empfohlen, in dieser unklaren Situation kein Konzert auszurichten.

Neues Pasta-Angebot

Linguine, Spaghetti, Gnocchi, Tortellini, Ravioli... Immer dienstags gibt es seit Kurzem einen Stand mit frischer italienischer Pasta auf dem Kempener Wochenmarkt. Rezart Tirana aus Moers ist Partner der „Pasta&Company“ aus Turin und bietet deren Produkte in NRW an. Außer in Kempen steht er auf Märkten in Essen-Kupferdreh und -Werden, Moers-Zentrum und Duisburg-Mitte. Kempen kennt Tirana von einer früheren Arbeitsstelle und hat gute Erinnerungen daran. „Ich habe viele gute und nette Menschen gefunden.“ Weshalb er seinen Pasta-Wagen aus Italien nun dienstagmorgens auf dem Buttermarkt parkt. 30 verschiedene Pasta-Sorten hat er im Angebot. Dazu Reisrollen, fertige Lasagne und Saucen sowie 24 Monate alten Parmesan. „Seit 1953 gibt es die handgemachte Pasta aus Turin“, weiß Tirana. Diese sei in Norditalien und Frankreich bekannt. Verkauft wird sie in Deutschlands Süden, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.