Nach den Martinszügen in Kempen St.-Martin-Verein prämiert die schönsten Fackeln
Kempen · Bei seiner zweiten Jahresversammlung gab der St.-Martin-Verein Kempen einen Rückblick auf die großen Züge. Die Spendenfreudigkeit ist ungebrochen: Fast 77.000 Euro standen zur Verfügung.
(evs) „Das Wetter hat leider nicht so mitgespielt, wie wir es uns gewünscht hätten“, sagte Rainer Hamm, Vorsitzender des St.-Martin-Vereins Kempen, bei der Versammlung im kleinen Saal des Kolpinghauses am Montag. Die zweite Jahresversammlung steht traditionell im Zeichen des Rückblicks auf den aktuellen Zug. „Sehr geordnet und schön“ sei der Kleinkinderzug verlaufen. Seit dem letzten Jahr wird darauf geachtet, dass es keine spontanen Mitläufer im hinteren Zugbereich mehr gibt. Auf Wunsch der Kita-Leiterinnen erhalten die Kinder unter drei Jahren ihre Stuten nun ohne Rosinen. „Die wurden wohl immer herausgepult“, vermerkte Rainer Hamm dazu. Der Schulkinderzug mit „tollen Fackeln und 15 spektakulären Großfackeln“ sei vom Regen arg beeinträchtigt worden: „Manche Fackel kam nicht mehr ganz heil am Rathaus an.“ Das Feuerwerk war diesmal auf 15 Minuten ohne Pause beschränkt. Vielen sei aufgefallen, dass der bekannte „Goldregen“, der am Ende des Feuerwerks vom Burgturm heruntergleitet, gefehlt habe. Die Feuerwerker hätten eine Wetterwarnung erhalten. „Die Funken können wohl bis zu 35 Meter quer fliegen“, sagte Hamm. Nach den Erfahrungen des Vorjahrs sei man etwas vorsichtiger. Bekanntlich hatte ein Querschläger zwei Frauen leicht im Gesicht verletzt. Aus diesem Grund sei auch die Bezirksregierung vor Ort gewesen, die bestätigt habe, dass in diesem Jahr „alles perfekt“ gelaufen sei. Die Spendenfreudigkeit der Kempener bei den traditionellen St.-Martins-Sammlungen ist ungebrochen, übertraf das Vorjahresergebnis um 2,2 Prozent. Insgesamt standen fast 77 000 Euro zur Verfügung. Damit deckt der Verein zunächst die Kosten des Zuges und der Bloe-se. Das restliche Geld kommt Kempener Kindern zugute. Fast 23 000 Euro werden den teilnehmenden Klassen als Fackelprämie ausgezahlt. 59 Klassen erhielten die Grundprämie von 100 Euro. 33 Klassen mit besonders schönen Fackeln erhielten 150 Euro. Hinzu kommen noch fünf Sonderprämien. Ermittelt werden die schönsten Fackeln von einer sechsköpfigen Jury aus Vertretern aller Schulen unter der Leitung von Markus Pricken von der Gesamtschule Kempen. Bewertet werde auch die Präsentation im Zug, etwa die Leuchtkraft der Fackeln und der Gesang der Martinslieder. Markus Pricken baut gemeinsam mit seiner Klasse seit vielen Jahren die Fackelausstellung im Rathaus auf, die diesmal durch den Playmobilzug eine besondere Attraktion erhalten habe.
Das Geld aus der St.-Martins-Sammlung fließt des Weiteren an die Schul-und Kita-Leitungen, die darüber nach freiem Ermessen verfügen dürfen. Dieser Betrag wird pro Kind gezahlt, das am Zug teilnimmt. Zudem gibt es einen Sonderfonds, aus dem nach Antrag aus den Schulen bedürftigen Kindern die Teilnahme an Klassenfahrten ermöglicht wird.