Ehrenamt in Kempen Stadt vergibt Heimatpreis 2023 an engagierte Vereine
Kempen · In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause überreichte Bürgermeister Christoph Dellmans den Heimatpreis 2023.
Die letzte Ratssitzung vor der Sommerpause begann mit viel Applaus. Den spendeten die Mitglieder des Kempener Stadtrats stehend den Vereinen, die den Heimatpreis 2023 aus den Händen von Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) in Empfang nahmen. Ende des vergangenen Jahres hatte der Stadtrat beschlossen, den Heimatpreis an drei Vereine zu vergeben, die sich in besonderer Weise in der Stadt engagieren. Sie sorgten, so drückte es Dellmans am Dienstagabend in der Ratssitzung aus, für ein Miteinander, ein intaktes nachbarschaftliches Leben.
Der Rat hat im Juni 2023 beschlossen, weiterhin am Landesprogramm „Heimat. Zukunft. NRW. Wir fördern, was Menschen verbindet“ teilzunehmen und den Heimatpreis auch für die Jahre 2023 bis 2027 auszuloben. Ziel der Landesregierung ist es, mit dem Heimatpreis herausragendes Engagement vor Ort zu würdigen und in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Der erste Preis, der mit 2500 Euro dotiert ist, ging nun an den Kempener Geschichts- und Museumsverein (KGMV). Der Verein wurde im Dezember 1889 gegründet, feiert damit in diesem Jahr das 135-jährige Bestehen. Der KGMV setzt sich sehr dafür ein, dass Bürgerinnen und Bürger noch mehr über die Geschichte ihrer Region erfahren. Spannende Exkursionen und Vorträge gehören hier zum Programm. Auch für Denkmäler, die Museen und das Stadtarchiv setzte sich der Verein in der Vergangenheit immer wieder ein.
Zudem organisiert der Verein seit über 20 Jahren auch die Gedenkstunde „gegen das Vergessen“ am Mahnmal an der Umstraße in Kempen. Die Veranstaltung ist überparteilich, nicht kirchlich, richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger. Dieses Mahnmal an der Umstraße im Blick, will der Verein das mit dem Heimatpreis verbundene Geld nun auch nutzen, um neben der bestehenden Stele eine weitere aufstellen zu lassen.
Sie soll eindringlicher als bislang die Ereignisse von damals schildern, auf einer Skizze auch zeigen, wo die Kempener Synagoge einst stand, „viele wissen das gar nicht“, sagt die KGMV-Vorsitzende Ina Germes-Dohmen. Was die neue, zusätzliche Stele kosten wird, weiß man beim Verein noch nicht, das muss noch mit der Stadt besprochen werden. Sollten die Kosten höher als 2500 Euro ausfallen, werde der Verein den Rest dazulegen, versichert Germes-Dohmen.
Der zweite Preis ging am Dienstagabend an den Bürgerverein Kempen-Hagelkreuz, der Preis ist mit 1500 Euro dotiert. Der Verein organisiert Feste und Veranstaltungen im Hagelkreuzviertel, rund um den Concordienplatz. Viele Kempener kennen das Bürgerfest, das der Bürgerverein dort ausrichtet. Die Ideen gehen den Aktiven nicht aus. „Aktuell haben wir zwei Projekte in der Pipeline, mit denen wir den Platz mit Leben füllen wollen“, sagt der Vorsitzende Willi Stenhorst. Das eine sei noch nicht spruchreif, das andere sehr wohl: „Wir werden am 30. November einen Adventsmarkt auf dem Concordienplatz machen“, so Stenhorst. Den Markt beschicken werden Vereine und Schulen.
Verein Hand-in-Hand-Cup
erhält den dritten Preis
Den dritten Preis, mit 1000 Euro dotiert, nahm der Verein Hand-in-Hand-Cup in Empfang. Er organisiert seit 21 Jahren ein Fußballturnier für Hobbymannschaften, und das für einen guten Zweck. Die Veranstaltung auf dem Platz des VfL Tönisberg gilt als größtes Charity-Turnier für Hobbymannschaften in NRW. Allein im vergangenen Jahr brachte das Turnier dank Partner und Unterstützer Sportwetten.de stolze 55 000 Euro ein. In diesem Jahr nahmen 24 Mannschaften teil, um die Krefelder Begegnungsstätte Villa Sonnenschein zu unterstützen.
Einen Sonderpreis gab es ebenfalls: Aus den Verfügungsmitteln des Bürgermeisters wurden 500 Euro zur Verfügung gestellt, die die Gruppe der „Beldscheskieker“ der Freiwilligenagentur Kempen jetzt in Empfang nahm. Sie sichtet, digitalisiert und archiviert alte Fotos aus Kempen. Viele Bürger und Bürgerinnen kennen die Ausstellungen, die die Gruppe regelmäßig unter dem Titel „Kempen im Wandel der Zeit“ im Rathaus zeigt, oder die Kalender, die der Verein ebenfalls jährlich herausbringt.