Gründerzentrum in Kempen Das TZN in Kempen hilft zwei Gründern bei Fußballprojekt
Kempen · Das Gründerzentrum hat zwei ehemalige Fußball-Trainer beraten. Die beiden haben ein Start-Up gegründet.
Die Idee zu ihrer Existenzgründung entstand Anfang vergangenen Jahres, am 5. August 2020 war es dann so weit: Ihr „Baby“, die digitale Fußball-Plattform „Goal Now“, erblickte das Licht der Welt, unterstützt von einer hilfreichen Beratung durch den damaligen Gründungsberater im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) in Kempen und finanziell unterstützt von einem Gründungsstipendium des Landes NRW.
Das Gründerstipendium des Landes NRW, mit dem innovative Unternehmensgründungen gefördert werden, bringt den Existenzgründern ein Jahr lang jeweils 1000 Euro pro Monat und stellt eine große Starthilfe gerade in den Anfangszeiten der Gründung dar. Mindestalter ist 18 Jahre, gefördert werden Einzelpersonen und Teams bis zu drei Personen.
Die beiden Gründer sind Hannes Beckers aus Nettetal und Maximilian Möller aus Geldern. Sitz ihres jungen Start-Ups ist Nettetal. Beide Gründer haben enge Verbindungen zum Fußball: Der gebürtige Essener Maximilian Möller war unter anderem Co-Trainer der Frauenmannschaft von Borussia Mönchengladbach und DFB-Trainer-Ausbilder. Der Nettetaler Hannes Beckers war Trainer von Jugendmannschaften im Nachwuchs-Leistungs-Zentrum (NLZ) von Borussia Mönchengladbach.
Aus Trainern sollen echte Unternehmer werden
„Wir möchten das Fachwissen, das die Fußball-Trainer über die Jahre angehäuft haben, allen zugänglich machen. Trainer sind Angestellte, die Lohn erhalten. Wir aber möchten sie zu Unternehmern machen. Sie geben ihr Wissen weiter, wir machen die Sache schön“, erklärt Hannes Beckers den Sinn der von ihnen gestalteten Plattform. Und Maximilian Möller ergänzt: „Aus der Praxis für die Praxis ist unser Motto. Wir bringen zum Beispiel das Spezialwissen von Jugendtrainern und Profi-Fußballern zu den Amateuren“. Erste Gespräche gab es bereits mit Vertretern der 3. Liga.
„Tims Vater“ nennen die beiden agilen Gründer ihre Hauptzielgruppe. Gemeint ist damit beispielhaft der ehrenamtliche Feierabendtrainer, der seinen Sohn und dessen Freunde in der E-Jugend einer Fußballmannschaft trainiert – mit viel gutem Willen und persönlichem Einsatz, aber wenig Rüstzeug und Fachwissen. Ihm die nötige Hilfe zu geben, mit ebenso einfachen wie einleuchtenden Erklärungen, das haben sich die Gründer auf die Fahne geschrieben. Zwar gibt es vom DFB auch Angebote, aber bisher waren Amateur- und Profi-Fußball jeweils getrennt und die Angebote auch nicht immer eingängig für jedermann. Die Gründer von „Goal Now“ bieten unter anderem Übungssammlungen, E-Books, Videokurse und Masterclasses. Praxiserprobtes Training, sieben Tage die Woche und 24 Stunden abrufbar. Die beiden haben sich zusammengetan mit der Nettetaler Programmiererin Gina Pazzanese. Sie hat mitgeholfen, eine Software mit eigener grafischer Handschrift zu entwickeln.
30 Produkte haben die Gründer bereits entwickelt, es gibt sie in deutscher und englischer Sprache. Geboten wird auch ein Rundum-Dienstleistungsservice. Gerade haben sie die ersten Zahlungsdienstleister eingebunden. Nun soll ein interner Teststart der Produkte erfolgen. Man zielt nicht nur auf den riesigen deutschen Fußballmarkt, sondern denkt noch größer. Kontakte gibt es bereits durch einen Waldnieler Studenten und Trainer nach Denver in den USA, aber auch nach Indien. Und sie können sich durchaus vorstellen, dass sie sich mit ihren Produkten nicht nur um den Fußball, sondern auch um andere Ballsportarten wie Handball und Basketball kümmern werden, wenn sie etwas weiter sind.