Abschlussfeier in Kempen Autokino für Zeugnisübergabe im Gespräch
Kempen/Willich/Grefrath. · Auf die klassischen Abi-Bälle müssen die Abiturienten in diesem Jahr verzichten. Die Zeugnisübergaben im feierlichen Rahmen wird es aber für Abiturienten sowie Zehntklässler geben, wenngleich in ungewohnter Form.
Die Zeugnisübergabe wäre in diesem Jahr für die Gesamtschule Kempen ein besonderes Ereignis gewesen. „Wir verabschieden unseren ersten Zehner-Jahrgang und hätten das gerne ganz besonders gefeiert. Nun geht es darum, einen festlichen Rahmen trotz schwieriger Zeiten zu finden“, sagt Schulleiter Uwe Hötter. Eine tragfähige Lösung ist gefunden, wenn es dazu grünes Licht von der Stadt Kempen gibt. Die Kempener Gesamtschule möchte in der Mensa auf dem Gelände der ehemaligen Martin-Schule bei sechs Einzelfeiern die Zeugnisse überreichen. Jeweils drei Feiern sollen am 17. und am 19. Juni dort stattfinden. Wobei nach jeder Feier die Räumlichkeiten gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Insgesamt erhalten 170 Schüler ihr Zeugnis, wobei 70 von ihnen in die neue Oberstufe wechseln werden.
In der Liebfrauenschule Mülhausen macht sich die Schulleitung das große Außengelände zu Nutze. „Wir haben einen wunderschönen Park mit viel Platz. Diesen werden wir für die Zeugnisübergabe nutzen. Wir feiern draußen mit viel frischer Luft“, sagt Christoph Aretz. Man werde für den 20. Juni eine kleine Bühne aufbauen, entsprechende Lautsprecher zur Beschallung des Parks anbringen und Stehtische in ausreichendem Abstand zueinander aufbauen, erklärt der Schulleiter die Planung. Einen Gottesdienst, wie er normalerweise zu einer solchen Feier gehört, wird es allerdings nicht geben. Insgesamt sind es 119 Abiturienten, die gerade ihr Abitur an der Liebfrauenschule machen.
Am St.-Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn liegen Plan A und Plan B für die 112 Abiturienten vor. Erster Plan sieht eine Feier in zwei Schichten vor. Etwas, das in den Augen von Schulleiterin Margret Peters aber nicht so optimal wäre, da bei der Abiturfeier auch der Malteser-Schulpreis für besonderes soziales Engagement vergeben wird. Und das sollte im Beisein aller Abiturienten erfolgen. Der andere Plan bezieht sich auf das Willicher Autokino. Eltern haben vorgeschlagen, für die Zeugnisübergabe dorthin zu fahren. „Wir haben eine Anfrage an das Ordnungsamt gestellt und warten auf eine Antwort“, berichtet Peters. Geplant ist die Zeugnisübergabe für den 26. Juni. Margret Peters bezeichnet die aktuelle Phase als „echte Herausforderung“. Normal steht die Planung für die Abitur-Zeugnisübergabe bereits drei Monate im Voraus fest.
Gäste sollen Ablauf auf dem Smartphone verfolgen können
Aufs Auto setzt auch das Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) in Kempen. Schulleiter Benedikt Waerder startete unter den Kollegen eine Rundmail, ob jemand eine Idee hätte, wie eine Zeugnisübergabe umzusetzen wäre. Die Idee aus der Lehrerschaft kam prompt. „Wir werden eine Art Autokino-Veranstaltung machen. Dafür dürfen wir den großen Parkplatz am Aqua Sol nutzen“, sagt Waerder. Es soll eine Bühne mit entsprechender Technik aufgebaut werden, so dass alle Gäste in ihren Autos den dortigen Ablauf über das Smartphone miterleben können. Ob man das Zeugnis auf einen Tisch legt und der Schüler es von dort nimmt, muss ebenso noch im Detail geklärt werden wie auch die Organisation eines Toilettenwagens. Waerder plant am 19. Juni auf jeden Fall eine verkürzten Feier für die 98 Abiturienten.
Beim Kempener Thomaeum werden die 65 Abiturienten ihre Abschlusszeugnisse im 510 Quadratmeter großen Pädgogischem Zentrum erhalten. Das ist mit den zusätzlichen Emporen groß genug, um einen würdigen Rahmen für die Feierstunde zu bieten. Es wird nach Angaben von Schulleiterin Agnes Regh auch eine musikalischer Begleitung geben. „Außerdem haben die Schüler die Gelegenheit, ein Elternteil mitzubringen“, so Regh. Kurz, aber würdig soll es am 19. Juni auch für die 82 Abiturienten vom Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath zugehen. Nach dem derzeitigen Stand ist die Jakob-Frentzen-Halle in Willich für die Übergabe der Abitur-Zeugnisse vorgesehen. „Wir haben noch einen Ortstermin, an dem alles weitere besprochen wird“, sagt Schulleiter Thomas Prell-Holthausen. Geplant ist zudem ein Gottesdienst in der Sporthalle unter den Corona-Regeln.
In die Jakob-Frantzen-Halle zieht es auch die Robert-Schuman-Europaschule für die Abschlussfeiern. Am 17. Juni erhalten dort 150 Zehntklässler ihre Abschlusszeugnisse, und am 20. Juni sind die 80 Abiturienten an der Reihe. „Wir möchten unseren Schülern einen würdigen Rahmen ermöglichen, auch wenn bei den Zehntklässlern aufgrund der Menge die Eltern nicht dabei sein können“, sagt Schulleiter Burkhard Brörke. Bei den Abiturienten überlegt die Gesamtschule indes, zumindest ein Elternteil dazu zu nehmen.