Corona-Fälle Kempener Hospital: Zwei Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet

Kempen · Mitarbeiter und Patienten, die mit den betreffenden Personen in Kontakt gekommen sind, werden nun auf das Virus getestet. Die Kempener Klinik belegt daher die Intensivstation nicht weiter.

Im Kempener Hospital an der Von-Broichhausen-Allee hat man sich seit Januar auf die Folgen der Pandemie eingestellt. Da wurde mit intensivmedizinischen Schulungen begonnen, erläuterte Dr. Elisabeth Golla, Leitende Oberärztin Intensivstation Kempen, bei einem Pressetermin (Foto). Die Belegschaft sei auf den Umgang mit dem Virus in einer Extremsituation vorbereitet worden.

Foto: WZ/Tobias Klingen

Das Kempener Hospital zum Heiligen Geist hat am Samstag darüber informiert, dass im Haus an der Von-Broichhausen-Allee zwei Mitarbeiter positiv auf Covid 19 (Corona-Virus) getestet wurden. „Zudem haben wir eine Verdachtspatientin, allerdings aus einem ganz anderen Bereich“, so Leonie Ottmer, Leitung Unternehmenskommunikation, in der Mitteilung an die Redaktion.

Es seien „sofort alle nötigen Schritte eingeleitet“ worden, „um die Infektionsketten im Keim zu ersticken“. Man hat Rücksprache mit dem Gesundheitsamt des Kreises Viersen gehalten. „Derzeit werden alle Mitarbeiter und Patienten, die mit den betreffenden Personen in Kontakt gekommen sind, auf das Virus getestet“, so Sprecherin Ottmer.

Dies werde einige Tage dauern. Deshalb habe man entschieden, „unsere Intensivstation nicht weiter zu belegen und werden entsprechend derzeit auch nicht vom Rettungsdienst angefahren“.

Es handele sich dabei um „absolute Präventivmaßnahmen“, betont Ottmer. „Weder besteht für die Patienten, die sich derzeit in stationärer Behandlung befinden (gleich welcher Abteilung) ein erhöhtes Infektionsrisiko oder die Notwendigkeit, die Behandlung abzubrechen oder zu ändern, noch hat die aktuelle Situation Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der restlichen Bevölkerung.“

Man stehe mit allen Abteilungen inklusive der Notaufnahme für Patienten bereit – „ausgenommen der Intensivstation“.

Das Kempener Hospital zum Heiligen Geist ist eines von zurzeit 14 Krankenhäusern, die die Artemed Gruppe bundesweit betreibt. Es handelt sich um ein 243-Betten-Haus zur Grund- und Regelversorgung in der Region mittlerer Niederrhein. Das Haus verfügt über spezialisierte Zentren. Kempen ist außerdem akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Am Samstagmittag hat der Kreis Viersen die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen gemeldet. Demnach ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle im Kreis gegenüber Freitag um acht auf 678 gestiegen. In den vergangenen sieben Tagen gab es im Kreis Viersen somit neun neue Fälle je 100 000 Einwohner.

204 Personen sind aktuell infiziert, 147 Kontaktpersonen zurzeit in häuslicher Isolierung. Bisher wurden in Kempen seit Beginn der Corona-Pandemie 118 bestätigte Fälle von Infektionen registriert, in Tönisvorst 108, in Willich 119 und in der Gemeinde Grefrath 25.

33 Patienten sind bisher im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion im Kreis Viersen gestorben.

Das Kempener Hospital richtet sich  nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts für vorbeugende Maßnahmen, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Hygienische Vorkehrungen,  wie das Aufstellen von Desinfektionsmittelspendern, wurden im gesamten Haus aufgestockt. Besuchsmöglichkeiten waren zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter eingeschränkt worden.