Kempen Kendel-Geflüster: Idylle für Kinder und Jugendliche

Aus der ehemaligen Drogenfachklinik Scheifeshütte wird eine Einrichtung für Familien in Krisensituationen. Dies und mehr gibt’s im Kendelgeflüster.

Foto: Kurt Lübke

St.Hubert. Idyllisch liegt der alte Bauernhof an der Scheifeshütte. Bis Ende des vergangenen Jahres fanden dort drogenabhängige Frauen und ihre Kinder Hilfe. Doch dann musste das Diakoniewerk Duisburg aus Kostengründen die Einrichtung schließen. Seit Januar sind die Zimmer leer. Doch die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses ließen sich in der jüngsten Sitzung berichten, wie es in den alten Gemäuern weitergeht. Die Besucher konnten bei einem Rundgang die vielen Zimmer und den großen Garten besichtigen. Schon ab Juli sollen dort Kinder und Jugendliche in Krisensituationen — teils mit ihren Eltern — eine Zuflucht finden.

Brunhilde Seitzer vom Diakoniewerk berichtete vom Konzept der Scheifeshütte. In dem Gebäude sollen drei Abteilungen für drei unterschiedliche Zielgruppen eingerichtet werden. Sechs Plätze werden für Kinder bis sechs Jahre und ihre Eltern angeboten. Insgesamt zwölf Mitarbeiter ermöglichen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Die Eltern behalten zwar weiterhin die Hauptverantwortung, haben aber die Mitarbeiter im Hintergrund. „Der Vorteil für die Kinder ist, dass es keine komplette Trennung von den Eltern gibt, diese aber Schutz und Förderung erfahren“, erklärte Brunhilde Seitzer. In maximal sechs Monaten Aufenthalt soll dann geklärt werden, wie es für die Familien weitergehen kann, welche Hilfen die Eltern beispielsweise brauchen, um ihr Kind selbst versorgen zu können. Die zweite Gruppe umfasst eine stationäre Unterbringung von Kindern im Alter von sieben bis 14 Jahren, die nicht in ihren Familien leben können. Auch für diese Gruppe soll die Arbeit mit den Eltern eine wichtige Rolle spielen. Die Sozialkompetenzen sollen gefördert werden und Unterstützung bei der Schule geleistet werden. Sechs Mitarbeiter sind auch nachts in Bereitschaft.

Selbstständiges Leben sollen Jugendliche von 16 bis 18 Jahre in der dritten Gruppe lernen. Zwei Mitarbeiter begleiten sie dabei und unterstützen mit Blick auf den Schulabschluss und den Start ins Berufsleben.

„Meiner Meinung nach hatten wir noch nie so viele Stände wie in diesem Jahr, geschätzt zwischen 170 und 180“, flüstert Barbara Lehmann von der Nachbarschaft Am Kendel. Am Wochenende veranstaltete die Gemeinschaft den 16. Kendeltrödel, der wieder viele Trödler und Besucher anlockte. „Wir hatten zuerst ein wenig Sorge, dass wegen des langen Wochenendes viele im Urlaub sein würden. Das hat sich dann aber zum Glück nicht bestätigt. Der Trödelmarkt war wieder gut besucht“, so Lehmann. Am Morgen sei das Wetter noch nicht sehr vielversprechend gewesen. „Erst war das Wetter komisch, aber ab etwa 11 Uhr wurde es besser“, sagt Barbara Lehmann. Nicht nur viele Besucher, sondern auch viele Verkäufer seien zum ersten Mal dabei gewesen. „Die Resonanz war durchweg positiv. Viele haben sogar gesagt, es sei der beste Trödelmarkt am Niederrhein, da wir keine neuen Waren verkaufen“, so die Organisatorin. Was den Kendeltrödel ausmache, seien neben den üblichen Kindersachen auch Sammlerstücke, die nicht überall zu finden seien. „Im Angebot waren viele Nachlass-Auflösungen“, so Lehmann. „Dadurch haben einige Sachen aus den 50er Jahren den Besitzer gewechselt.“

Bei rund 180 Ständen ist das Organisationstalent der Nachbarschaft gefragt. „Morgens früh bereitet der Aufbau natürlich viel Stress. Die Einweisung auf der schmalen Straße ist nicht immer leicht, aber die Leute wissen mittlerweile schon, wie es geht“, erklärt Barabara Lehmann. Durch die bisherigen 15 Trödelmärkte haben die Veranstalter viele Erfahrungen gesammelt und wissen, worauf sie achten müssen. Ab und zu gibt es jedoch auch noch Überraschungen. „Am Ende des Erkeswegs standen zwei geparkte Autos, die nichts mit dem Trödelmarkt zu tun hatten. Dadurch ist ein ziemliches Nadelöhr entstanden. Im nächsten Jahr werden wir dort wahrscheinlich wieder Schilder aufstellen müssen“, sagt Lehmann. Besonders positiv sei jedoch aufgefallen, dass sich alle Besucher und Trödler gesittet verhalten haben und kaum Müll liegengeblieben sei. Bereits kurz nach dem Trödelmarkt habe es erste Nachfragen zum nächsten Termin gegeben. Dieser wird Ende Dezember oder zu Beginn des neuen Jahres auf der Homepage der Veranstalter bekannt gegeben:

Ursula Orths und ihr Mann Erich sind nun endgültig vom Unruhestand in den verdienten Ruhestand gegangen. So steht es im Pfarrbrief der katholischen Kirchengemeinde. Ursula Orths hat seit 1972 in der Gemeinde gearbeitet. Damals startete sie als Pfarramtssekretärin. Hinzu kam schon schnell die Position der Verwaltungsmitarbeiterin, dann auch noch die der Rendantin und zuletzt, nach dem Start in die Rentenzeit, engagierte sie sich als Kirchenvorstandsmitglied. „Es waren für uns mit ihr Jahre des Wirkens in gegenseitigem Vertrauen, manchmal auch im gemeinsamen Kampf zum Segen und Wohl unserer Pfarre, für die der Kirchenvorstand sich ganz herzlich bedankt“, heißt es im Pfarrbrief. Erich Orths wirkte eher still im Verborgenen. Er unterstützte liebevoll seine Frau und mit ihr zusammen auch den 2016 verstorbenen Pastor Ortens. Erich Orths übernahm selbst ehrenamtlich viele Aufgaben im Dienst der Pfarre.

Wechseln wir die Konfession: Anlässlich des Lutherjahres gibt es morgen eine Veranstaltung im Gemeindezentrum an der Martin-Luther-Straße 12. Dabei sollen die Frauen, die sich für die Reformation der Kirche eingesetzt haben, in den Vordergrund gestellt werden. Dazu zählt nicht nur Luthers Ehefrau Katharina von Bora, sondern auch Persönlichkeiten wie Katharina Schütz Zell und Argula von Grumbach. Die katholische Frauengemeinschaft und der protestantische Kreis „Frauen im Gespräch“ laden zu einem Nachmittag bei Kaffee und Gebäck ab 15 Uhr ein. Eine weitere Veranstaltung erinnert mit Musik und Tanz an das Lutherjahr und richtet sich damit vor allem an Kinder. „Das Geheimnis der Wartburg“ heißt das Luther-Musical von Henrike Thies-Gebauer, das am Samstag und Sonntag gezeigt wird. Die spannende Geschichte gibt nicht nur einen Einblick in das Leben Martin Luthers, sondern vermittelt auf kindgerechte Weise zahlreiche Gedanken der Reformation. Das Kindermusical wurde von den Kinderchören der Gemeinden St. Hubert und Tönisberg unter der Leitung von Dagmar Kiep aufgeführt. Los geht es am Samstag um 16 Uhr in der evangelischen Kirche in Tönisberg am Feldweg. Um 16 Uhr startet das Musical auch am Sonntag, dann allerdings in der Kirche in St. Hubert. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Gleich zwei Präsente erhält jeder, der am Freitag zwischen 15.30 und 20 Uhr im Forum am Hohenzollernplatz Blut spendet. Eine Überraschung gibt’s vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die andere Überraschung kommt von Bauer Funken, der mit seinen Produkten schon mehrfach die Blutspende im Kendeldorf unterstützt hat. Wer zudem an diesem Tag zum allerersten Mal sein Blut beim DRK spendet, erhält noch eine dritte Überraschung, die dazu motivieren soll, auch in Zukunft weiterhin an den Terminen teilzunehmen. Nach der Spende warten belegte Brötchen, Kaffee und andere Getränke auf die Freiwilligen. Da die Zahl der Spender immer weiter zurückgeht, hat es sich das DRK zur Aufgabe gemacht, dem negativen Trend entgegenzuwirken. Spenden kann jeder, der gesund und mindestens 18 Jahre alt ist. Auch Menschen über 65 Jahre können noch Blut spenden, sofern es ihr Gesundheitszustand erlaubt. Dieser wird vorher durch einen Arzt festgestellt. Erstspender sollten jedoch nicht älter als 68 Jahre sein.