Neubau in Kempen-St. Hubert Neue Kita soll im August fertig sein

Kempen · Lieferschwierigkeiten und Baustoffknappheit machten den Neubau in Kempen-St. Hubert nicht einfach.

Peter Nellinger vom Hochbauamt und der Technische Beigeordnete Torsten Schröder auf der Baustelle.

Foto: Birgitta Ronge

(biro) Mit dem Bau der neuen Kindertagesstätte an der Bendenstraße in Kempen-St. Hubert liegt die Stadt Kempen im Zeitplan. Im August soll die Einrichtung an die Kinder der benachbarten Kita Bärenstark übergeben werden, die dann in den größeren, sechsgruppigen Neubau ziehen; die Stadt ist Träger der Einrichtung. Ein zeitlicher Puffer, den man sicherheitshalber eingebaut hatte, ist inzwischen aufgebraucht – Lieferschwierigkeiten und Baustoffknappheit erschwerten in den vergangenen Monaten die Bauarbeiten. „Wir haben quasi von der Hand in den Mund gelebt“, sagt Kempens Technischer Beigeordneter Torsten Schröder. „Man hat immer das verarbeitet, was gerade da war. Und wenn nicht genug Beton da war, dann wurde eben nur die halbe Bodenplatte gegossen.“ Zum Glück sei die Stadt mit einer Firma unterwegs, die sehr flexibel damit umgegangen sei, so Schröder: Die Bauunternehmung Görtz aus Kalkar sei mit allen Gewerken vertreten, die Handwerker unterstützten sich gegenseitig.

Die Arbeiten hatten
Mitte 2021 begonnen

Im Mai 2021 wurde das Grundstück an der Bendenstraße baureif gemacht, die Arbeiten für das Fundament begannen im Juni. Ende Januar 2022 war der Rohbau fertig, aktuell sind die Handwerker mit dem Innenausbau beschäftigt. Wer die Baustelle besichtigt, sieht Heizungsinstallateure, Dachdecker, Fassadenbauer, Fliesenleger, Trockenbauer und Elektriker bei der Arbeit. Sie sind überall – in den Gruppen- und Nebenräumen, in den Bädern, die schon gefliest sind und noch kleine WCs in Kindergröße erhalten, im großzügig geplanten Flur, der später – wenn denn die Oberlichter geliefert werden – Atrium-Charakter haben wird. Von dort führt eine Treppe, die zwei Handläufe (einen für kleine, einen für große Menschen) bekommt, ins Obergeschoss, in dem ebenfalls Gruppen untergebracht werden. An die Barrierefreiheit ist gedacht: Auch ein Aufzug führt nach oben. Zudem gibt es Sanitärbereiche, die für Rollstuhlfahrer geeignet sind.

Der Charme dieses Entwurfs, den die Stadt Kempen von einem Architekten übernahm, der solch eine Kita in Gelsenkirchen umsetzte, liegt nicht nur in der sehr klaren, übersichtlichen Aufteilung der Gruppenräume, in der farbenfrohen Gestaltung der Fassade oder in dem umlaufenden Laubengang oben, sondern auch in der Flexibilität des Gebäudes: Aktuell werden in Kempen Kita-Plätze händeringend benötigt. Sollte sich das in der Zukunft ändern, lassen sich die Innenwände, die jetzt in Trockenbauweise eingezogen wurden, ohne großen Aufwand nach Bedarf herausnehmen und versetzen. So könnten dort in St. Hubert seniorengerechte Wohnungen entstehen.

Insgesamt ist das Gebäude rund acht Meter hoch, die Grundfläche umfasst 922 Quadratmeter, die gesamte Nutzfläche 1600 Quadratmeter. Die Gesamtkosten liegen bei 5,9 Millionen Euro. 2,2 Millionen Euro davon sind Fördermittel, den Rest stemmt die Stadt. Für die eigene Energieversorgung wird das Gebäude eine Photovoltaik-Anlage und eine Wärmepumpe erhalten.

Sind die Kinder der Kita Bärenstark nebenan in die neue Kita eingezogen, soll die alte Kita Bärenstark abgerissen werden. Was dann mit dem Gelände passiert, ist noch nicht klar. Schröder: „Eine Möglichkeit könnte sein, dort dann wieder eine Kita zu errichten. Das muss man im Zuge der weiteren Kita-Planung sehen.“