Hochdahl Lummerland: Neubau startet

Erkrath · Die Baustelle für den Neubau der im Juli 2019 durch Brandstiftung zerstörten Einrichtung ist startklar. Im Februar 2023 soll das Gebäude bezugsfertig sein.

 Architekt Gottfried Meerkamp erläutert Gertrudis Kuhn, Leiterin der Kita Lummerland, den Bauplan.

Architekt Gottfried Meerkamp erläutert Gertrudis Kuhn, Leiterin der Kita Lummerland, den Bauplan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Trümmer sind längst beiseite geräumt, das Feld ist bereitet und der erste Spatenstich zumindest symbolisch getan. Es kann also losgehen mit dem Neubau der Kita Lummerland an der Kempener Straße in Hochdahl – 32 Monate nachdem sie durch Brandstiftung vollständig zerstört worden war, wie Bürgermeister Christoph Schultz beim Ortstermin auf der Baustelle anmerkte. „Wir hatten vorher schon eine schöne Kita. Aber diese hier wird noch viel schöner werden“, unterstrich Hildegard Schröder, Geschäftsführerin der Awo Kreis Mettmann.

In 15 Monaten Bauzeit soll für (Stand jetzt) vier Millionen Euro ein zweigeschossiges Gebäude in Holzbauweise entstehen, laut Architekt Gottfried Meerkamp nach Energiestandard 40, mit Photovoltaik-Anlage und strombetriebener Wärmepumpe. Die Nutzfläche liegt bei 800 Quadratmetern – genug Platz für die geplanten vier Gruppen mit insgesamt 80 bis 100 Kindern. Getreu dem Konzept der offenen Pädagogik wird nicht mehr in Räumen gedacht und gestaltet, sondern in allen Kindern offenstehenden Erlebnisbereichen, wie Daniela Otten von der Awo erläutert.

Zusätzlich gebe es geschützte Bereiche für Kinder unter und über drei Jahre. Älteren stehen zum Beispiel ein Bauzimmer, ein Atelier und Rollenspielbereiche zu Verfügung, denn jedes Kind soll sich seinen Neigungen entsprechend austoben können.

Die Wände werden hell gestrichen, für Farben und Gestaltung dürfen die Kita-Kinder mit bunten Bildern sorgen. Die Küche wird so eingerichtet, dass selbst gekocht werden kann. Es soll nicht nur Eingekauftes in die Töpfe kommen, sondern vor allem auch selbstgezogenes Gemüse aus den Hochbeeten im Außenbereich der Kita. Was nicht verwertet werden kann, kommt auf den Kita-eigenen Komposthaufen, der dann wieder die Erde für die Beete produziert. Kreislaufwirtschaft von Anfang an.

Im Außenbereich (1200 Quadratmere) regiert mit einer naturnah gestalteten Spiellandschaft mit Rutschenhügel, Spielnischen, Bobbycar-Rennstrecke, Sand-Matsch-Bereich, Schaukelgarten und Naturerfahrungsbereich das Prinzip Abwechslung – fast ein bisschen viel für das eher überschaubare Grundstück, denn mehr Platz als die alte hat auch die neue, von einem Wohngebiet umrahmte Kita nicht zur Verfügung. Der Neubau soll im Februar 2023 bezugsfertig sein, im Anschluss stehen noch Arbeiten am Außengelände an.

Bauherrin ist die Stadt Erkrath, Betreiberin die Awo Kreis Mettmann, die dort 12 bis 14 Mitarbeiter einsetzen will und auf der Suche nach Erzieherinnen und Erziehern ist. „Wir suchen eigentlich immer, denn der Fachkräftemangel macht sich auch in diesem Bereich sehr stark bemerkbar“, sagt Awo-Geschäftsführerin Schröder. Bis die neue Kita startbereit ist, geht es mit dem Betrieb in den nahe gelegenen Containern weiter. Der läuft reibungslos, wie eine Kitakinder-Mutter berichtet. Ihr Nachwuchs sortiert mit Hingabe Stöckchen und zupft Unkräuter aus dem Boden, während die Erwachsenen die komplexen Details des Außengeländes studieren.