Politik in Erkrath Diskussion um Erhalt des Stadtweihers
ERKRATH · Die Begleitgruppe aus Politik und Bürgerschaft für das zweite Gutachten stellt sich vor und gibt Tipps für Nachfragen.
Am Mittwochabend traf sich die Begleitgruppe der „Zweiten Wasserwirtschaftlichen Untersuchung des Stadtweiher Hochdahl“ zu ihrer ersten Sitzung im Bürgerhaus Hochdahl. Zunächst sollte die Öffentlichkeit nicht zu der Sitzung zugelassen werden, da diese schließlich durch fünf Vertreter aus der Bürgerschaft in der Begleitgruppe vertreten ist. Kurz vor dem Termin entschied sich die Verwaltung dann aber doch, die Sitzung öffentlich durchzuführen. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen waren maximal 65 Zuschauer zugelassen; etwa die Hälfte der Plätze war besetzt. Die Bürger wollten Informationen zu dem emotional aufgeladenen Thema erhalten: Ob und wie kann der Stadtweiher in seiner jetzigen Form erhalten werden?
Bürgermeister Christoph Schultz begrüßte die Anwesenden kurz und übergab dann die Moderation an Bernd Scholle vom Büro „Plan Lokal“. Es begleitet das Großprojekt „Neue Stadt Sandheide“, zu deren Maßnahmen-Katalog auch die Umgestaltung des für den Stadtteil so bedeutenden Gewässers und seiner Umgebung gehört.
Aus der Runde gab es
kritische Anmerkungen
Zunächst stellten sich alle Akteure der neuen Begleitgruppe vor: Die Ratsfraktionen werden vertreten durch: Leonhard Kern-Wagner FDP), Markus Lenk (Die Linke), Peter Urban (SPD), Herbert Bander (für die BmU), Herbert Rhoden (CDU), Peter Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen), Peter Rusche (AfD) und Julia Götte (CDU) in ihrer Funktion als Vorsitzende des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung.
Die Bürgerschaft repräsentieren: Herbert Kampka (Vorsitzender des Angelvereins, der den Stadtweiher befischte), Lars Busch („Ich komme aus der Bürgerschaft“), Hans-Ulrich Zastrau (langjährig als Architekt und in der Wohnungswirtschaft tätig), Mona Rolke-Krause („direkte Anwohnerin des Stadtweihers“) und Karin Blomenkamp (Leiterin des „Naturschutzzentrum Bruchhausen“, die „besonders auf die ökologischen Belange schauen möchte“).
Jan Echterhoff zeigte sich beeindruckt von „so viel Interesse, Fachverstand und Lebenserfahrung“. Er vertritt die „Kommunal Agentur NRW“, die die Stadt Erkrath mit dem Leistungsverzeichnis zur Ausschreibung des „2. Wasserwirtschaftlichen Gutachtens“ beauftragt hat. Echterhoff erhielt aus der Runde zahlreiche Anmerkungen, sowohl fachlicher, als kritischer Art. Außerdem gab es Informationen, die ihm bisher nicht bekannt waren. So wurde angeregt, er möge Rücksprache mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) halten. Dabei geht es um die vom Verband festgesetzte Entnahmemenge von einem Liter pro Sekunde. Ist diese Menge aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels mit einer Zunahme von trockenen Sommern, Starkregenereignissen und fehlende Speichermöglichkeiten für Regenwasser noch angebracht? Zudem müsse geklärt werden, ob der Messpunkt vom Überlaufbecken an der Beckhauser Straße in den Sedentaler Bach verlegt werden kann.
Wichtig war der Runde, dass das zu erstellende Gutachten die „notwendigen Maßnahmen beschreibt, die zum vollständigen Erhalt des Stadtweihers in der jetzigen Ausdehnung nötig sind“. Ob diese Vorschläge dann aufgrund von Umfang und Kosten eine politische Mehrheit in Erkrath fänden, das sei der zweite Schritt, so der grüne Ratsherr Peter Knitsch.
Einen dringenden Appell gaben Mona Rolke-Krause, die von ihrer Wohnung aus die Veränderungen des Wasserstandes seit Wochen täglich dokumentiert, und Markus Lenk: Es bestehe bereits ein dringender Handlungsbedarf, da der Stadtweiher schon jetzt umzukippen drohe. „Da können wir nicht warten, bis das Gutachten fertig ist“, erklärte Lenk.