Jährliche Überprüfung Erkrather Bahnhöfe mit geringen Mängeln
Erkrath · Primus bleibt der Haltepunkt Erkrath Nord, der im VRR-Stationsbericht erneut mit „ausgezeichnet“ abschneidet. Punktabzug gab es aber bei der Barrierefreiheit.
Unterm Strich gibt es an den vier Erkrather Bahnhöfen nicht übermäßig viel auszusetzen. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der jetzt den neuen Stationsbericht zur Qualität sämtlicher Bahnstationen in der Region vorgelegt hat. Zwar wurde in drei Fällen die Aufenthaltsqualität als noch verbesserungswürdig befunden und/oder „geringfügiger Handlungsbedarf“ bei der Barrierefreiheit gesehen. Doch landete auch 2021 keiner der Erkrather Haltepunkte in der schlechtesten Stufe „nicht tolerierbar“.
Radler beklagen
den zu kleinen Aufzug
Das bedeutet allerdings nicht, dass die Zuständigen bei der Bahntochter DB Station und Service die Hände in den Schoß legen können. Das hat zuletzt ein – immer noch nicht gelöster Konflikt – am Bahnhof Alt-Erkrath gezeigt. Wie vor allem ältere Radler bemängeln, ist der dortige neue Aufzug kleiner als sein Vorgänger und damit für die Mitnahme der meisten Fahrräder nicht geeignet. Rollstuhlfahrer passen nach wie vor hinein, Radfahrer aber müssen ihr Gefährt aufschultern und Treppen steigen – ein Hindernis gerade für Senioren. Fahrradschienen für Bahnhofstreppen, wie sie der örtliche ADFC fordert, hat die Bahn „aus Gründen der Unfallverhütung“ ausgeschlossen. Den jetzt kleineren Aufzug begründet sie damit, dass bei der Planung ein zusätzliches Gerüst im Schacht notwendig geworden sei.
Im Stationsbericht wird der Bahnhof Alt-Erkrath als „insgesamt entwicklungsbedürftig“ betrachtet, Abhilfe ist laut Bahn bereits in Planung. Abgesehen von einer hervorragenden Fahrgastinformation halten die Prüfer die Aufenthaltsqualität für verbesserungswürdig und melden in Sachen Barrierefreiheit Handlungsbedarf an, allerdings nur geringfügigen. Das sehen Erkrather, die auch mal mit dem Fahrrad in die Bahn wollen und keine Bodybuilder sind, auf jeden Fall anders.
Wie bereits 2020 holt der Bahnhof Erkrath-Nord auch 2021 wieder die Bestnote „Ausgezeichnet“: Aufenthaltsqualität (baulicher Zustand und Sauberkeit des Bahnhofs) hervorragend, Nutzerinformation ebenso, Barrierefreiheit mit geringem Handlungsbedarf. Am Haltepunkt Hochdahl fühlten sich die Tester ebenfalls gut informiert und sahen auch die gebotene Barrierefreiheit als gegeben an. Das fehlende Wohlfühlambiente führte aber letztlich zum Gesamturteil „entwicklungsbedürftig“. Die Note „insgesamt ordentlich“ gab es für den Bahnhof Hochdahl-Millrath. Sie setzt sich zusammen aus zwei Pluspunkten für Zustand/Sauberkeit und Fahrgastinformation und einem Minuspunkt für Barrierefreiheit (gesehen wird „geringfügiger Handlungsbedarf“). In der Kategorie Aufenthaltsqualität geht es darum, wie es um die Sauberkeit, den baulichen Zustand und die Ausstattung einer Station bestellt ist. Gibt es viel Müll, Graffitis? Sind Sitzgelegenheiten und Beleuchtung intakt? Wie gut die Bahnhöfe in der Kategorie Fahrgastinformation bewertet werden, hängt davon ab, ob sie hinreichend mit Schildern, Fahrplänen, elektronischen Anzeigetafeln und Uhren ausgestattet sind. In der Kategorie Barrierefreiheit geht es um den stufenlosen Zugang zu den Bahnsteigen und von dort zu den Zügen.
Einen kleineren Teil der Bewertung macht zudem aus, ob es im Bahnhof und auf den Bahnsteigen Bodenorientierungen für blinde und sehbehinderte Menschen gibt.