Beim Wochenmarkt wurde die Falsche angesprochen Dubiose Sammler auf Jubiläumsplatz

Mettmann · Für todkranke Kinder spenden? Dazu sind viele Menschen bereit. Doch auf dem Jubiläumsplatz waren am Mittwoch dubiose Spendensammler unterwegs. Das Ordnungsamt will der Sache nachgehen.

Die Spendendosen sehen echt aus, tragen aber Telefonnummern, die ins Nichts führen.

Foto: Kaufmann

(magu) Oft ist Anke Kaufmann nicht auf dem Mittwochsmarkt. Gestern macht die Leiterin des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes dort halt. Sie ist auf dem Weg ins Büro in der Mühlenstraße, als sie von einem Mann um Spenden für Kinderhospize gebeten wird. Die Einrichtungen sind gut vernetzt, dieser Verein aber ist Anke Kaufmann unbekannt.

Sie fragt den Spendensammler nach Details, die dieser liefert. Angeblich sammle er für das Kinderhospiz Burgholz in Wuppertal, wo man regelmäßig Weihnachtsgeschenke abliefern würde. Auch zur Bettenzahl äußerte sich der Mann und spätestens hier wird Kaufmann klar: Was er sagt, stimmt nicht. Anke Kaufmann ruft die Telefonnummern an, die auf der Spendendose aufgedruckt sind. Eine Festnetznummer und eine Mobilfunknummer, beide führen ins Nichts und zu der Ansage: „Kein Anschluss unter dieser Nummer“.

Der Spendensammler nennt eine dritte Telefonnummer, auch dort ruft Anke Kaufmann an. Immerhin landet sie auf einer Mailbox, offenbar auf dem Handy des Sammlers – jedenfalls wird sie später von dem gleichen Mann zurückgerufen. Sie hört Klagen darüber, dass man als Verein „kriminalisiert“ werde und ihm unseriöse Absichten unterstellt werden würden, man sammle schließlich „Geld für arme sterbende Kinder.“

Anke Kaufmann schüttelt den Kopf und stellt klar: „So etwas würden wir niemals sagen“. Sie informiert Hospizleiterin Silke Kirchmann, die sich an eine Begegnung mit dem vermeintlichen Verein auf dem Hochdahler Markt erinnert. Auch dort sei angeblich für Hospize gesammelt worden. Sie habe damals recherchiert, so Kirchmann, und herausgefunden, dass der Verein keine Spenden sammeln dürfe.

Auf den Vorfall angesprochen, sagt Ordnungsamtsleiter Marcel Neubauer: „Spendensammlungen müssen beim Ordnungsamt angemeldet werden“. Die Spendendose werde dann verplombt, nichts davon ist offensichtlich passiert bei dieser Sammlung. Sollte sich der Verdacht auf eine Straftat erhärten, werde er die Sache zur Anzeige bringen, so Neubauer.