Katholische Kirche in Mettmann und Wülfrath Kardinal Woelki soll nicht zurückkehren

Mettmann · Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte aus Mettmann und Wülfrath schreiben Brand-Brief.

 Am Aschermittwoch will Bischof Kardinal Woelki in sein Kölner Amt zurückkehren. Dagegen wenden sich Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte aus Mettmann und Wülfrath in einem offenen Brief.

Am Aschermittwoch will Bischof Kardinal Woelki in sein Kölner Amt zurückkehren. Dagegen wenden sich Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte aus Mettmann und Wülfrath in einem offenen Brief.

Foto: dpa/Andreas Arnold

(dne) Die Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte der katholischen Kirche aus Mettmann und Wülfrath wenden sich in einem offenen Brief gegen die geplante Rückkehr von Kardinal Rainer Woelki am Aschermittwoch in sein Kölner Bischofsamt. In dem Schreiben an Woelki heißt es: „Große Teile unserer Pfarrgemeinde sind zutiefst bestürzt und erschüttert, viele zunehmend auch verbittert über die Entwicklungen und den Zustand der katholischen Kirche weltweit, in Deutschland und auch im Erzbistum Köln.“ Mit einem Verzicht auf die Rückkehr nach Köln könne Woelki weiteren Schaden in den Gemeinden verhindern: „Geben Sie der Kirche im Erzbistum Köln die Möglichkeit einer notwendigen Veränderung, die, davon sind wir überzeugt, nur ohne Sie wirklich gelingen kann.“

Der Brief ist direkt an
Woelki adressiert

Der Brief ist direkt an Kardinal Woelki adressiert. Kopien gingen an den Apostolischen Administrator, Weihbischof Rolf Steinhäuser, den Diözesanrat und den Diözesanpastoralrat. In dem Schreiben heißt es: Selbst tief im Glauben verwurzelte und in der Gemeinde vor Ort engagierte Menschen hätten das Vertrauen in die Verantwortlichen der Kirche verloren. Sie planten deshalb, aus der Kirche auszutreten oder seien bereits ausgetreten. Und wörtlich geht es weiter: „Viele wollen nicht Teil einer Kirche sein, die Straftaten deckt, Betroffene mit ihrer Macht zum Schweigen bringt, Menschen einengt, einzelne oder sogar ganze Gruppen von Personen aufgrund Ihrer Lebensweise ausgrenzt oder Minderheiten als sündhaft verachtet.“ Dies sei das Ergebnis eines offenen Austauschs mit den Gemeindemitgliedern im Sendungsraum Mettmann/Wülfrath, zuletzt Anfang Februar in St. Lambertus: „Der Frust und das Unverständnis über das Vorgehen führender Verantwortlicher, über die fehlende Empathie mit den Betroffenen im Zusammenhang mit zahlreichen Missbrauchsfällen, aber auch der mangelnde Reformwille vor dem Hintergrund der für viele notwendigen Veränderungen in der Kirche, wurden im Rahmen dieses Austauschs deutlich benannt.“ Man habe in den Gemeinden vor Ort den Eindruck, dass eine positive Entwicklung der Kirche im Erzbistum Köln unter Woelkis Leitung und mit seiner Führungsmannschaft nicht gelingen könne. Die Notwendigkeit von Veränderungen werde nicht ausreichend wahrgenommen.