Grefrath Kita-Gruppe in der Oedter Grundschule

In Oedt werden kurzfristig zehn Plätze in einem Klassenraum der OGS geschaffen — auf Anordnung des Bürgermeisters.

Foto: Lübke

Die Gemeinde Grefrath hat eine Lösung gefunden, um dem Kindergarten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mehr Platz zu verschaffen. Bürgermeister Manfred Lommetz hat angeordnet, dass ein Klassenraum der Oedter Grundschule, Am Schwarzen Graben, der DRK-Kita zur Verfügung gestellt wird, um kurzfristig bis zu zehn Kinder im Kindergartenjahr 2017/18 betreuen zu können. Lommetz bestätigte die Anordnung gestern der WZ: „Ich musste eine kurzfristige Entscheidung treffen. Das habe ich getan.“

Hintergrund des Problems, das nun kurzfristig gelöst wurde, ist, dass der zuständige Kreis Viersen entgegen der bisherigen Planung einen höheren Platzbedarf im Kita-Bereich in Grefrath festgestellt hatte (die WZ berichtete). Ursprünglich mussten sich Politik und Verwaltung erst ab 2018/19 auf Engpässe einstellen. In der Ratssitzung am 10. Juli folgte dann die Information, dass schon ab August rund zehn Plätze fehlen. Dies sei das Ergebnis der Online-Abfrage des Kreises Viersen. Bereits in der Sitzung kam die Idee zu einer kurzfristigen Erweiterung der DRK-Kita, die ohnehin auf dem Gelände, Am Scharzen Graben, ihr Domizil hat.

Lommetz erklärte gestern gegenüber der WZ, dass es aufgrund der Kurzfristigkeit keine andere Möglichkeit gebe. Die Idee, einen Container aufzustellen, sei unter anderem mit Blick auf mögliche Kosten nicht umsetzbar. Zudem hätten die Verantwortlichen ein sogenanntes Baugenehmigungsverfahren abwarten müssen. „Dazu haben wir keine Zeit“, sagt Lommetz. Da möglicherweise schon zum 1. August eine zusätzliche Kita-Gruppe ihren Betrieb aufnehmen muss.

Daher folge nun der Schritt, einen Klassenraum der Grundschule zu nutzen. Dieser werde derzeit als sogenannter Bewegungsraum für das OGS-Angebot der Schule genutzt. Er werde also nicht für den regulären Schulunterricht benötigt, sondern nur für die Nachmittagsbetreuung.

In einem Schreiben an die Schulleiterin Berrit Liebisch-Wiggert habe Lommetz aber auch deutlich gemacht, dass die Nutzung des OGS-Raums für die Kita nur eine vorübergehende ist. „Die GGS erhält den Raum am 1. August 2018 definitiv zurück“, so der Bürgermeister.

Nun werden der Kreis Viersen als zuständige Behörde und das DRK die kurzfristige Lösung umsetzen. Derzeit ist die Rede davon, dass neun Kinder in Oedt „aufgefangen“ werden müssen, deren Verteilung auf bestehende Gruppen in der Gemeinde nicht mehr möglich sei.

Mit Blick auf die OGS merkt Manfred Lommetz in einem Schreiben an die Schulleitung an, dass dem Ganztagsangebot möglicherweise Stunden in der benachbarten Turnhalle zur Verfügung gestellt werden könnten. Auch bestehe die Möglichkeit, dass die Gemeinde personell aushilft, um die OGS-Schüler zum Beispiel zu beaufsichtigen, wenn sie sich im Freien aufhalten. Zudem stellt der Bürgermeister Unterstützung bei Anschaffungen für die Pausenräume in Aussicht: vielleicht einen Billard-Tisch oder einen Kicker.

Bei der langfristigen Kita-Planung für die Gemeinde wollen und müssen Politik und Verwaltung nach der Sommerpause weiter beraten. Um die erwartete Betreuungslücke in Oedt ab 2018/19 zu schließen, wird über einen Anbau der DRK-Kita am Schulzentrum diskutiert. In Grefrath ist die Erweiterung des Awo-Kindergartens an der Dorenburg eine Option.