„Wir kämpfen seit Langen mit immer neuen Auflagen“ Landwirte planen Mahnfeuer für 26. Februar

Kreis Viersen · Landwirte im Kreis Viersen lassen nicht locker: Nach zwei Sternfahrten durchs Kreisgebiet suchen sie jetzt das Gespräch mit der Politik. Für Freitag sind Mahnfeuer geplant, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Mit Sternfahrten, hier zwischen Kempen und Tönisvorst, machten die Landwirte im Kreis Viersen zuletzt auf ihre Situation aufmerksam.

Foto: Norbert Prümen

. Nach zwei Sternfahrten durch den Kreis Viersen wollen die Landwirte am Niederrhein weiter auf ihre Situation aufmerksam machen. Für Freitag, 26. Februar, sind Mahnfeuer in Kempen und Niederkrüchten geplant. Die Ortsbauernschaft Kempen lädt ab etwa 16.30 Uhr auf das Feld an der Kerkener Straße / Stendener Straße ein. Unterdessen suchen die Landwirte weiter das Gespräch mit der Politik. „Wir möchten Lösungen finden“, sagt Landwirt Christian Königs aus Tönisvorst. Den Auftakt machte nun ein Gespräch mit der CDU. Zu den Gesprächspartnern der Landwirte gehörten die Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski und die Landtagsabgeordneten Britta Oellers und Marc Blondin. Dabei standen weniger die aktuellen Themen der Abschaffung der Agrardieselrückvergütung und der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Maschinen im Mittelpunkt, sondern vielmehr unzählige Punkte, über die Landwirte schon seit Längerem klagen, weil sie ihnen die Betriebsführung ihrer Höfe erschweren und als existenzbedrohend empfunden werden.

„Letztendlich waren es diese beiden aktuellen Themen, die das Fass einfach nur zum Überlaufen gebracht haben. Wir kämpfen seit Langen mit immer neuen Auflagen und einer Fülle von Bürokratie“, sagt Königs, der zusammen mit Helmut Oellers, Phillip Voelkel, Heiner Langels und Jacqueline Huhndorf die Position der Landwirte sowie Obst- und Gemüsebauern darlegte. Ein großes Thema war unter anderem der Mindestlohn, der gerade in den arbeitsintensiven Bereichen des Obst- und Gemüseanbaues zuschlägt. Ernte ist oft Handarbeit, die Höhe der Löhne treibt die Kosten für die Produkte nach oben. Deutsche Betriebe seien damit gegenüber Betrieben im Ausland, wo die Löhne niedriger seien, nicht konkurrenzfähig, kritisieren die Landwirte. Auch die Düngeverordnung ist für sie ein wichtiges Thema. „Uns ist es wichtig, die existenzgefährdende Situation der Landwirtschaft klar zu machen. Wir bleiben am Ball und suchen nun auch das Gespräch mit den anderen Parteien“, kündigt Landwirt Königs an.

Bauern werden ermutigt, E-Mails an Abgeordnete zu schreiben

Mit Blick auf die Gesamtbelastung der Bauern kündigte auch der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) am Mittwoch weitere Aktionen an. Rheinlandweit wollen die Landwirte am Freitag mit Mahnfeuern ihren Forderungen Nachdruck verleihen, so RLV-Präsident Bernhard Conzen: „Darüber hinaus bitten wir unsere Landwirte, sich mit einer Mail an die Abgeordneten der Regierungsfraktion zu wenden, um vor Ihnen deutlich zu machen, dass Sie eine große Verantwortung für die heimische Landwirtschaft und stabile Verhältnisse im ländlichen Raum haben.“ Es gebe viele Herausforderungen, die man angehen müsse.

(tre)