Neue Regelung ab Januar 2024 Kreis Viersen stellt mehr Abfall-Arten an Wertstoffhöfen kostenfrei

Kreis Viersen · Zum 1. Januar haben die Abfallbetriebe Viersen ihre Kostenstruktur geändert, so auch am Wertstoffhof.

Am Wertstoffhof der Stadt Willich bleiben die meisten Müllsorten in der Abgabe kostenpflichtig.

Foto: Norbert Prümen

(svs) An den Wertstoffhöfen des Kreises Viersen mit den Standorten Viersen, Niederkrüchten und Schwalmtal werden seit Jahresbeginn die meisten Abfallfraktionen aus privaten Haushalten jetzt kostenfrei angenommen. Darauf weist der Kreis Viersen hin. Dies gilt neu für Sperrabfall einschließlich Möbelholz, Gartenabfälle, Hartkunststoffe und Möbelglas, etwa von Glastischen und Aquarien, bis zu einer Menge von maximal 200 Kilo oder einem Kubikmeter je Anlieferung und Tag. Am Wertstoffhof in Viersen können ab sofort außerdem Schadstoffe in haushaltsüblichen Mengen kostenfrei entsorgt werden. Die Nutzung der Wertstoffhöfe des Kreises Viersen ist auf Privatanlieferungen von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Kreis Viersen beschränkt.

Die Städte Kempen, Tönisvorst und Willich bieten zudem eigene Wertstoffhöfe für ihre Bürger an. Für Kempen stehen keine Änderungen an, heißt es auf Anfrage der Redaktion: „Unsere Gebühren bleiben zum Jahreswechsel unverändert. Allerdings darf ich sagen, dass die in Viersen nun kostenfreien Stoffe bei uns schon seit Jahren kostenlos abgegeben werden können“, so Heinrich Maas, bei der Stadt Kempen verantwortlich für den Bereich Abfallwirtschaft. Kempenerinnen und Kempener können also längst günstige Entsorgungsmöglichkeiten nutzen.

Übrigens richtet sich das Angebot nur an Kempener: „Wir nehmen auch Ausweiskontrollen vor. Unser Angebot ist eines der Stadt für Bürger der Stadt“, so Maas. Wer also beispielsweise in Kempen arbeitet und auf dem Heimweg noch schnell eine Kofferraumladung Abfall zum Wertstoffhof bringen möchte, könnte enttäuscht werden.

Anders ist die Situation in Tönisvorst. Dort ist das privatwirtschaftliche Unternehmen Stadtreinigung Gerke für den Betrieb des Wertstoffhofs verantwortlich. „Bei uns gibt es keine Änderungen der Gebühren. Diese sind mit der Stadt Tönisvorst ausgehandelt. Für eine Kofferraumladung Großabfall nehmen wir zehn Euro, für drei Säcke Grünabfall fünf Euro. Bauschutt wird bei uns übrigens nicht pauschal abgerechnet, wenn es sich um größere Mengen handelt. Putz, Fliesen, Steine und so weiter werden ausgewogen und dann nach Gewicht bezahlt. Auch das ist Resultat einer Vereinbarung mit der Stadt.“ Dem Unternehmen entstünden durch den Weitertransport und Sortierung Kosten, die auf diesem Wege gedeckt würden. Ausweiskontrollen gebe es hier zwar nicht, „aber wir schauen schon auf das Nummernschild und erfragen bei auswärtigen Nummern, wo die Person wohnt. Außerdem führen wir eine Statistik nach Stadtteil, also St. Tönis und Vorst“, sagt der Betriebsstättenleiter, Ingo Theis.

In Willich ist die Situation ähnlich wie in der Nachbarkommune: Für alle Stoffe außer Elektro, Papier und Metall fallen Gebühren an. Das sei aber für den Kunden nicht teurer, sagt Bernd Kuhlen, Betriebsleiter der Gemeinschaftsbetriebe. „Gebühren können zielgerichtet erhoben werden. Die Kosten fallen real an und werden so von den Bürgern getragen, die sie verursachen. Andernfalls würden sie auf alle umgelegt – so finden wir es gerechter“, sagt er. Willich wolle darum nicht von der Praxis abweichen.

(svs)