Lerncamp in Grefrath Viel Action im Camp der Liebfrauenschule
Mülhaus · Defizite aus der Corona-Zeit sollen abgebaut werden. 65 Schülerinnen und Schüler sind für erste Lernwoche angemeldet.
(Red) „Mit den Schülerlehrern kann man prima reden.“ Hannes Dreesen besucht in den Ferien das Lerncamp der Liebfrauenschule Mülhausen. Erstmals bietet das Gymnasium Sommerferienkurse an, die vom Land NRW nach dem verheerenden Coronajahr gefördert werden. „Das hilft den Schülerinnen und Schülern, nach der extrem anstrengenden Pandemiezeit wieder Lust auf Schule zu entwickeln und Defizite abzubauen“, sagt Lehrerin Melanie Hermges, die das dreiwöchige Camp mit der früheren Referendarin Romina Kreutz organisiert.
Die Anmeldezahlen für die kostenlosen Sommerferienkurse sind hoch, gleich für die erste Lernwoche haben die Eltern von 65 Schülern der Klassen fünf bis zehn ihre Kinder eingeschrieben. Anders als im Regelunterricht unterrichten ältere Schüler die Lerncamp-Teilnehmer. „Das sind Oberstufenschüler, Ehemalige, Referendarinnen oder Lehramtsstudenten“, berichtet Melanie Hermges.
Genau das gibt Hannes den Kick, in lockerer Atmosphäre und auf Augenhöhe in den Ferien in die Welt des Wissens einzutauchen. „Ich will vor allem in Englisch besser werden“, hat sich der Fußballer von Union Nettetal das Ziel gesteckt, demnächst einen Start nach Maß in die anstehende Klasse sechs hinzulegen und neben Sport auch in den Hauptfächern noch bessere Noten zu erreichen. Eine Motivation für Hannes ist auch der Mix zwischen Lernen und Entspannen. Vormittags steht in Gruppen von acht bis 15 Teilnehmern Unterricht auf dem Stundenplan, nach dem Mittagessen sind es Freizeitaktivitäten. „Das sind beispielsweise Kanufahrten, Kletterpartien oder Kooperationsspiele, um das Gruppengefühl zu stärken“, sagt Michael Klingen. Der erfahrene Erzieher von der Jugendhilfe Schloss Dilborn der ViaNobis leitet mit dem Schulsozialarbeiter Jonas Spinczyk die Erlebniswelt im Freien.
Die Schülerlehrer heißen im Feriencamp Teamer. Maruleny Filipczyk ist eine dieser 40 Teamer. Die Tönisvorsterin, die gerade ihr Abi an der Liebfrauenschule gemacht hat, begleitet in den Sommerferienkursen die Schüler der Stufen acht bis zehn. Die lateinische Grammatik steht auf dem Programm - deklinieren und konjugieren, bis jede Endung sitzt. „Ich möchte Lehrerin werden und fange jetzt an zu studieren. Da sind diese Sommerferienkurse an meiner Schule eine gute Übung“, sagt die Mexikanerin, die sich auf die Fächer Latein, Spanisch und Biologie spezialisiert.