Thema musste erneut beraten werden Oedter Rathaus soll einen Lift bekommen

Oedt. · Über einen Treppen-Plattformlift soll das Gebäude barrierefrei erreichbar werden. Der alte Lift kann nicht repariert werden.

Das Rathaus in Oedt ist nicht barrierefrei erreichbar.

Foto: Wolfgang Kaiser

Manchmal kommen Themen wieder, die längst abgehakt schienen. So nun im Grefrather Bau-, Planungs- und Umweltausschuss. Am 11. November 2019 hatte man das Thema Barrierefreiheit für das Oedter Rathaus diskutiert. Acht Varianten standen zur Auswahl, Vor- und Nachteile wurden ­abgewogen.

Die meisten Vorschläge fielen bei der Politik durch, weil man bei Lösungen wie Lift oder Hebebühne eine Hilfsperson benötige. Bauamtsleiter Norbert Enger gab damals zu bedenken, dass man spätestens an der schweren, alten Holzeingangstür eine Hilfsperson brauche, da diese nicht so umzubauen sei, dass sie auf Tastendruck geöffnet werden kann. Einstimmig sprach sich der Ausschuss damals für eine doppelläufige gepflasterte Rampe zum Haupteingang aus.

Nun beantragt der Heimatverein Oedt, der im Rathaus das Heimatmuseum betreibt, dass statt der Rampe ein Treppen-Plattformlift auf der Rückseite des Rathauses gebaut werden soll. Der Vorteil aus Sicht des Heimatvereinsist, dass auch das Kellergeschoss und damit das Heimatmuseum einen barrierefreien Zugang erhält, so auch Menschen mit Handicap das Museum besuchen können. Weiter führt der Heimatverein an, dass der Charakter der unter Denkmalschutz stehenden Fabrikantenvilla Dietrich Girmes am Haupteingang erhalten bleiben soll.

Am Ende gab es ein einstimmiges Ja für den Vorstoß, doch die Reaktionen waren zunächst unterschiedlich. Wilma Hübecker (CDU) war erleichtert, weil sie mir der Rampe vor dem denkmalgeschützten Gebäude nicht richtig glücklich war. Zögerlich zeigte sich Marcus Lamprecht (Grüne). Ein Parteimitglied, das im Rollstuhl sitzt, hatte sich zunächst für die Rampe ausgesprochen, konnte sich mit Blick auf die Erreichbarkeit des Kellergeschosses dann aber mit dem Lift anfreunden. Regelrecht sauer wurde Bernd Bedronka (SPD), dass die Sache zehn Monate nach Beschluss erneut beraten werden muss.

Bis 2002 hatte es am Oedter Rathaus einen Aufzug gegeben, der konnte nicht mehr repariert werden und wurde stillgelegt . Der Vorteil der Rampe aus Sicht der Gemeinde, wie diese im November erklärte: Im Gegensatz zu einem Lift hat man bei der Rampe keine Wartungskosten. Die Baukosten wurden auf 48 000 Euro kalkuliert. Die Kosten für den Plattformlift sollen rund 30 000 Euro betragen.