St. Martin in Kempen Martinszug lockt Tausende

Kempen · Am Donnerstagabend zog der große Umzug der Schulen durch die Kempener Altstadt. Beim Feuerwerk ereignete sich ein Unfall.

Diese riesige Dinosaurierfackel beeindruckte viele Zuschauer.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Bereits eine Stunde vor Beginn des großen Martinszuges suchten sich die ersten Kempener am Donnerstag ihre Zuschauerplätze. „Wir stehen hier schon seit Jahren“, bekannte Katharina Korn, die sich mit ihrem Vater Willi und dem zweijährigen Emil an der stimmungsvoll geschmückten Ecke der Alten Schulstraße platziert hatte. Der Junge trug zwei Laternen mit Ente und Fuchs im Arm. „Er ist ein riesiger St.-Martins-Fan“, berichtete die Mutter.

Püfferkes und Glühwein waren seit dem Nachmittag in den Straßen der Altstadt zu haben. Bei der Bäckerei Hoenen an der Engerstraße standen die Inhaber Nicole Sanfilippo-Hoenen und Luigi Sanfilippo selbst vor der Türe. „Die meisten kommen vor und nach dem Zug vorbei“, freuten sie sich auf den Laternenzug.

Pünktlich um 17.15 Uhr setzten sich die mehr als 2500 Kempener Schülerinnen und Schüler an der Mülhauser Straße in Bewegung, fädelten sich mit ihren Schulen in den Zug ein. Sie trugen ihr fantasievolles Lichtermeer quer durch die Altstadt – mit Applaus und Anerkennung vom  Publikum am Wegesrand bedacht. Rund 25 000 Besucher erwartete der St.-Martin-Verein. „Auch wegen des tollen Wetters“, so der Vorsitzende Rainer Hamm. Die Polizei schätzte die Zahl am Abend auf 20 000.

Ein 72-jähriger Kempener, der als Kind schon Akteur war und heute intensiver Zuschauer ist, beschrieb, was ihn Jahr für Jahr fasziniert und überwältigt, wenn er der Szenerie folgt: „Die leuchtenden Kinderaugen, wenn sie singen und hier durch die Straßen gehen. Ich finde das fantastisch.“ Besonders begeistert zeigte er sich von den riesengroßen Fackeln des Gymnasiums Thomaeum, die der Jury, welche alles bewertete, sicher aufgefallen waren.

An der Burg begeisterte dann ab 18.35 Uhr das große Feuerwerk die Menschenmenge. Genau 15 Minuten dauerte es, wie vom St.-Martin-Verein geplant. „Das ist lange genug. Im vergangenen Jahr ist es ein wenig zu lang geraten“, sagte Rainer Hamm. Um kurz nach 19 Uhr erreichten die Kinder schließlich das Rathaus am Buttermarkt, wo alle ihre „Blo-ese“ mit Leckereien erhielten. Mit der Stärkung im Arm sang es sich dann auf den letzten Metern über den Buttermarkt beinahe noch lauter als zuvor.

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