Kempener Altstadt-Geflüster Blaue Husaren erobern den Burg-Parkplatz
Kempen · Die Schützen dürfen im Schatten der Burg den Vogel abschießen. Außerdem geht es um Erleuchtung und ein Jubiläum.
Mit den Schützen und der Kempener Altstadt ist das so eine Sache. Nun gibt es in Kempen kaum noch innerstädtische Bruderschaften – dieses Brauchtum ist eher was fürs Voescher oder Schmalbroicher Land. Und die Bruderschaft, die sich für den Erhalt des Brauchtums innerhalb des Altstadtringes einsetzt, fand in der Vergangenheit nicht immer Gehör im Rathaus. Die Rede ist von den Blauen Husaren, die seit Jahrzehnten dafür kämpfen, mal wieder in der Altstadt ein kleines Schützenfest zu feiern. Und nun ist es tatsächlich gelungen, eine Lösung zu finden. Die Husaren werden am 18. und 19. Mai (Samstag und Sonntag) ihr Königsvogelschießen auf dem Parkplatz an der Burg abhalten. Rund um dieses Ereignis sind weitere Aktivitäten für die ganze Familie geplant. „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit der Stadt Kempen eine Lösung gefunden haben“, heißt es in einer Mitteilung der Husaren, die den Park- gleich mal zum Festplatz gemacht haben.
Wer wird Bierkönig?
Dann kann ja jetzt geschossen und gefeiert werden. Los geht’s am Samstag, 18. Mai, um 15 Uhr an der Burg mit dem Vogelschuss auf den Schießstand des Bezirksverbandes. Eingeplant haben die Husaren für die Königssuche etwa fünf Stunden. Denn gegen 20 Uhr sollen Königsgalaball und Stiftungsfest im Kolpinghaus beginnen. Zum Tanz spielt die Band „Nightbirds“ auf. Am Sonntag um 10.15 Uhr wollen alle Schützen wieder ausgeschlafen sein. Dann beginnt der Festzug durch die Stadt. Dieser endet an der Burg, wo um 11 Uhr ein musikalischer Frühschoppen beginnt. Mit von der Partie sind der Musikverein St. Hubert und das Trommler- und Pfeiffercorps Schmalbroich. Schießen dürfen aber an diesem Wochenende nicht nur die Schützen selbst, sondern auch die Gäste. Die Blauen Husaren organisieren am Sonntag einen Wettkampf: Wer wird Bierkönig oder Bierkönigin? Mit einem Lasergewehr wird an einem Schießstand die Treffsicherheit überprüft. Einen ähnlichen Wettkampf gibt es auch für Kinder ab acht Jahren. Dabei wird der Schülerprinz oder die Schülerprinzessin ermittelt.
Durchsicht aufs Thomaeum
Der Altbau des Gymnasiums Thomaeum am Rande der Altstadt ist ohne Frage ein besonderes Kempener Bauwerk. Aus vielen Richtungen ist das Gebäude mit Turmuhr schön anzusehen. Einen besonders schönen Blick auf das Denkmal hat Evelyn Schumacher von der Ludwig-Jahn-Straße aus fotografisch festgehalten. Und der Flüsterer findet, dass man diese Durchsicht durch bunte Blätter in der noch nicht ganz so warmen Maisonne durchaus mal abdrucken kann. Vielen Dank, Frau Schumacher!
Neue Straßenbeleuchtung
Die Straßenbeleuchtung am Studentenacker und auf einem Teil der Umstraße (zwischen Studentenacker und Rabenstraße) wurde Mitte der 1970er Jahre errichtet und ist nun gehörig in die Jahre gekommen. Die Halterungen für die Befestigung der Glaskugeln sowie die Stromkabel zwischen Lampenfassung und Kabelübergangskasten sind größtenteils marode. Die Glaskugeln können nicht mehr ordnungsgemäß befestigt werden und können herunterfallen. Ersatzteile sind teils nicht mehr verfügbar. Auch die Stahlmasten weisen vereinzelnd Schäden auf. Daher will das Tiefbauamt der Stadt nun aktiv werden und die alten Straßenleuchten austauschen. Dafür gab es nun Zustimmung im Planungsausschuss. Die Altstadtlaternen, die mit Ausnahme von Studentenacker, Umstraße und An Sankt Marien bereits im gesamten Altstadtbereich stehen, werden abgebaut und durch neue Anlagen mit LED ersetzt. Für den Studentenacker werden Kosten rund 17 500 Euro und für den Abschnitt Umstraße rund 14 000 Euro veranschlagt. 60 Prozent der Kosten werden auf die Anlieger umgelegt.
Trunke feiert 25-Jähriges
Da sagt der Flüsterer doch einmal herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Seit 25 Jahren gibt es die Firma SP:Trunke bereits in der Altstadt. Zunächst an der Judenstraße, seit fast 20 Jahren nun schon an der Kuhstraße 7. Dort ist Inhaber Jürgen Trunke zusammen mit seiner Lebensgefährtin Susanne Cremers für die Kunden da. Vom kleinen Funkkopfhörer über Empfänger für Kabel, Sat oder DVBT2 bis hin zum Großbildfernseher und Soundlösungen reicht das Angebot in dem Ladenlokal. Neben Beratung und Verkauf bietet Trunke auch Kundendienst an Sat-, Kabel- und Antennenanlagen. Und dort gibt es tatsächlich auch noch eine eigene Werkstatt, in der der Radio- und Fernsehtechniker-Meister Unterhaltungselektronik repariert. „Natürlich muss man da immer auf die Ersatzteilversorgung und die Wirtschaftlichkeit schauen“, sagt Jürgen Trunke. Aber immer öfter landen „alte Schätzchen“ wie Plattenspieler, Verstärker oder Lautsprecher in seiner Werkstatt.