Kempener Altstadt-Geflüster Eine andere Sicht auf den Wochenmarkt

Kempen · Eine Interessante Erfahrung war für Händler und Kunden das Angebot auf dem Burgparkplatz.

Kempen, Wochenmarkt ist wegen Karnevalszelt auf dem Buttermarkt auf den Burgparkplatz verschoben.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Freude über den schönen Boden ist groß. Wobei es hier nicht ums blank polierte Parkett eines Festsaals geht, sondern um den geteerten Parkplatz an der Burg. Der am Freitag zum zweiten Mal als Marktplatz herhielt. Eine Notlösung, da der Buttermarkt wegen des Karnevalszelts belegt ist und der übliche Ausweichplatz an der Propsteikirche wegen des frisch aufgebauten Gerüsts nicht in Frage kommt. Also ist der Burgparkplatz eine Premiere, die, wie der Flüsterer erfragte, beim Gros der Beschicker und auch bei den Besuchern gut ankam. Wobei bei letzteren das Hauptargument die Wegstrecke war, die sie zum Einkaufen zurücklegen müssen. So sagte eine Bewohnerin des Klosterhofs, dass ihr der Interimsort besser gefällt. Wohingegen Luise Brux den Markt an der Burg zwar „übersichtlicher“ findet, den Ort Buttermarkt jedoch schöner.

Info zum Ortswechsel kam zu spät

Zurück zum Boden. Bärbel Mülders freut sich, dass sie hinter dem Gemüsestand von Hans-Gerd Trienes aus Nettetal besser laufen kann. Wie auch Stefanie Rohlf von der Bioland Kräutergärtnerei Thees: „Für die Füße ist es hier an der Burg viel angenehmer.“ Ihre Kollegin Anne Böhner bedauert, dass die Information, dass der Markt diese Woche an einen ungewohnten Ort ausweicht, so spät kam. „Wir haben das erst am vergangenen Freitag gegen 10.30 Uhr gehört und konnten deshalb nicht mehr alle Kunden informieren. Jetzt haben wir gehört, dass einige am Dienstag wieder nach Hause gegangen sind, weil sie uns nicht gefunden haben.“ Sie befürchtet auch, dass es, sollte der Burgparkplatz noch einmal als Marktplatz herhalten müssen, eng wird, wenn alle Betreiber da sind. „Heute fehlen vier Stände“, weiß Böhner. Das sieht auch Theresa Schüren so. Die Blumenhändlerin befürchtet, dass weniger Kunden an diesem Tag vorbei schauen werden. Nina Nothofer von der gleichnamigen Metzgerei findet es „ganz nett hier, ist einmal eine andere Sicht“. „Die Lösung sei aus der Not geboren,“ sagt Peter Weifels vom gleichnamigen Obst- und Gemüsestand aus Jüchen. Er persönlich findet den Burgparkplatz „offen und freundlich“.

Im Schafskostüm zum Altstadtlauf

Da stecken wir gerade noch mittendrin im Karnevalstreiben, da denken doch einige Altstädter schon an ein anderes Kempener Großereignis. Jeany Schäfer, die in der nach ihr benannten Kneipe Jeany`s“ an der Peterstraße am Zapfhahn steht, hat sich etwas vorgenommen. Für den guten Zweck will sie beim Altstadtlauf an den Start gehen und fünf Kilometer walken. Und das im Schafskostüm, was bei den Temperaturen der vergangenen Jahre durchaus eine schweißtreibende Angelegenheit werden könnte. Damit will sie Spenden sammeln, für das Kinderhospiz in Krefeld. Bei einem Besuch dort hat sie festgestellt, was für tolle Arbeit dort geleistet wird – und das will sie erneut unterstützen. Gäste, Freunde und alle anderen Unterstützer sollen also etwas ins Spendenschwein werfen, wenn sie es über die Ziellinie schafft. Und wann beginnt das Training? Das hat die angehende Walkerin dem Flüsterer schon verraten: „Nach Karneval.“

Campunni breitet sich aus

Neulich fiel dem Flüsterer auf, dass das Restaurant Campunni nun auch Tische und Stühle auf dem Studentenacker stehen hat. Bislang war die Außengastronomie des Italieners immer der kleinen Kirchstraße vorbehalten gewesen. Hier sollen, wenn es das Wetter denn zulässt, auch weiterhin Tische stehen. Zehn Stück, um genau zu sein. Am Studentenacker sind es die Hälfte. Auch sonst gibt es viel Neues im Campunni: Ende des Jahres kamen neue Pächter, es wurde renoviert und die Speisekarte verändert. Auch der Chefkoch ist neu, er stammt aus der Toskana. Unter den Servicekräften finden sich dagegen noch bekannte Gesichter.

Abschied von „Mokka’s Döner“

Einen weiteren Wechsel wird es in der Gastronomie geben: Leise haben sich Engin und Selma Coskun mit ihrem „Mokka’s Döner“ an der Thomasstraße 3 verabschiedet. Jetzt sind die Fenster mit Papier zugeklebt, auf dem zu lesen ist, dass es im Mai eine Neueröffnung mit „Pizzeria & Döner Arslan“ geben wird. Demnach gibt es bereits Pizzarien in Kevelaer und Geldern. Dass es an diesem Ort gastronomisch weiter geht, hat schon Tradition. Vor ziemlich genau fünf Jahren wurden erstmalig im Imbiss Döner und Co. verkauft. Davor wurden in dem Haus indisches Curry und andere Speisen aus dem Heimatland von Gastronomin Neema Puthiyandi verkauft. Die Inderin hatte zuvor ein Lokal in Berlin betrieben, bevor sie „mother india“ 2010 an der Thomasstraße eröffnete. Nach drei Jahren bereits kam jedoch aus Krankheitsgründen das Aus. Auch Seyhan Alkan führte das bekannte türkische Restaurant „Ela“ – heute an der Ellenstraße  – zunächst an der Thomasstraße in die Gastrozene der Altstadt ein.