Erneut defektes Stellwerk Niersexpress-Strecke: Reisende ärgern sich wieder über Verspätungen

Kempen · Ein defektes Stellwerk im Raum Nieukerk beeinträchtigte am Samstag den Zugverkehr, es kam zu Teilausfällen und Verspätungen. Die Rhein-Ruhr-Bahn richtete einen Busnotverkehr ein.

Der Niersexpress kommt nicht aus den Schlagzeilen. Diesmal sorgte ein defektes Stellwerk in Nieukerk für Probleme.

Foto: Eirik Sedlmair

(biro) Auf der Strecke des RE 10 (Niersexpress) hat es am Wochenende wieder Probleme gegeben. Wie die Rhein-Ruhr-Bahn als Betreiber des Niersexpress mitteilte, kam es aufgrund von Reparaturen an einem Bahnübergang sowie einer Stellwerksstörung der DB Netz AG auf der Strecke des RE 10 zum wiederholten Mal zu kurzfristigen Einschränkungen im Zugverkehr. Ein defektes Stellwerk im Raum Nieukerk beeinträchtigte am Samstag den Zugverkehr, in der Folge kam es zu Verspätungen und Teilausfällen. Kurzfristig richtete die Rhein-Ruhr-Bahn einen Busnotverkehr ein, der zwischen Geldern und Kempen pendelte.

Nachdem die Strecke zwischen Kevelaer und Kempen in den vergangenen Monaten im Zuge des Schnellläuferprogramms des Bundes digitalisiert und modernisiert worden war, wurde sie am 28. November wieder für den Zugverkehr freigegeben. Von Anfang an gab es Probleme: Stellwerke streikten, Bahnübergänge funktionierten nicht. Züge durften teilweise nur langsam fahren, weil sich der neu eingebrachte Schotter erst verdichten musste. Das alles führte zu Zugausfällen und Verspätungen, Bahnreisende waren genervt. Bei der offiziellen Inbetriebnahme der Strecke am Dienstag in Kempen hatte Werner Lübberink, Bahn-Chef in NRW, noch gesagt, ab dem 8. Dezember solle es laufen. „Dass es zum wiederholten Male aufgrund von Stellwerksstörungen zu kurzfristigen, außerplanmäßigen Einschränkungen kommt, ist für unsere Fahrgäste nicht mehr hinnehmbar“, teilte Christian Kleinenhammann, Geschäftsführer der Rhein-Ruhr-Bahn, jetzt am Wochenende mit: „Laut DB Netz AG sollten die Probleme am 8. Dezember behoben sein – hiervon merken wir nur leider nichts.“ Er hatte am Dienstag noch über die Erwartung gesprochen, dass „wir unseren Fahrgästen durch die Digitalisierung der Strecke künftig ein verlässliches und attraktives Angebot bereitstellen“ können.

Bahnreisende müssen sich auch auf einen veränderten Fahrplan einstellen. Am Sonntag, 11. Dezember, fand bei allen europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen – somit auch bei der Rhein-Ruhr-Bahn – der diesjährige Fahrplanwechsel statt. Darauf macht die Rhein-Ruhr-Bahn aufmerksam. „Für die Linie RE 10 gibt es Verschiebungen im Minutenbereich“, teilte ein Sprecher der Rhein-Ruhr-Bahn mit: „Durch diese Anpassung entsteht ein exakter 30-Minuten-Takt, durch den die Abfahrten und Ankünfte in Kleve künftig immer zur selben Minute stattfinden.“

Der neue Fahrplan ist auf der Internetseite der Rhein-Ruhr-Bahn verfügbar, dort kann er auch heruntergeladen und ausgedruckt werden (www.rhein-ruhr-bahn.de/fahrplan). Für Smartphone-Nutzer empfiehlt die Rhein-Ruhr-Bahn die App vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), um dort die aktuellen Fahrzeiten abrufen zu können.