Noch mal gut abrocken

Vor dem Fest noch einmal gemütlich einen drauf machen, dufte Musik hören und nette Leute treffen: So war’s auch diesmal wieder beim 13.Weihnachtsrock der Fälscher.

Kempen. Der erste Akkord ist noch gar nicht angespielt, da klatscht das Publikum schon und blickt gespannt zur Bühne. Der wummernde Bass des Keyboards kündigt an, was die 1000 Gäste im Kolpinghaussaal unterhalten wird an diesem Abend: Zum 13. Mal spielten die Fälscher hier zum Weihnachtsrock auf.

Thomas, Konzertbesucher

Es ist das Fest vor dem Fest, der Sturm vor der Ruhe, die laute Nacht vor dem Heiligen Abend. "Das machst du einfach mal mit", sagte sich auch Heinz-Jürgen Klaßen aus Fischeln, der die Sause zum ersten Mal erlebte. Seine Vereinskameraden von den Motorradfreunden St. Hubert brachten ihn beim Stammtisch auf diese Idee, immerhin ist auch Fälscher-Manager Toni Lintermanns dort Mitglied.

"Das ist einfach Tradition, man trifft Leute hier, und der Spaßfaktor ist sehr hoch", weiß ein Kumpel Klaßens zu berichten. Und: "Hier kann man sich noch mal gut die Nerven abrocken."

Nach einem für Fälscher-Verhältnisse verhaltenen Start gingen sie erst bei Westernhagens "Sexy" so richtig in die Vollen. Mit Kid Rock brachten sie einen ganzen Sommer ins winterliche Kempen, betteten ihre Fans auf ein solides "Bed of roses" und ritten auf der perfekten (Rock-)Welle.

Erstmals wurden die Befürworter guten Coverrocks in Raucher und Nichtraucher unterteilt. Ein kleiner Durchgang führte vom großen in den kleinen Saal und damit in die Raucherecke samt Bar.

Dort hatten es sich Thomas und Wanda, beide Mitte 40, gemütlich gemacht. Nikolausmütze auf dem Kopf, Zigarette in der Hand, das Bierglas auf dem Tresen und einen flotten Spruch auf den Lippen: "Den Weihnachtsrock habe ich nicht extra noch angezogen", grinst Thomas. Wie auch Heinz-Jürgen waren die beiden Raucher Neulinge beim Fälscher-Weihnachtsrock. Diese Premiere gefiel ihnen gut: "Nächstes Jahr kommen wir wieder." Musikalisch gesehen hatten hier eben alle eine "superjeile Zick".