Kreis Viersen richtet Unterkunft ein 190 Geflüchtete im Berufskolleg

Kempen · In der Turnhalle am Rhein-Maas-Berufskolleg in Kempen werden derzeit Trennwände eingezogen, um zeitnah bis zu 190 Geflüchtete aus der Ukraine unterbringen zu können.

Jörg Papenkort vom Gebäudemanagement Kreis Viersen (v.l.), Kreissozialdezernent Jens Ernesti, Landrat Andreas Coenen und Kreisbrandmeister Rainer Höckels bei der Besichtigung der Unterkunft in der Turnhalle.

Foto: Kreis Viersen

(biro) Der Kreis Viersen richtet im Rhein-Maas-Berufskolleg in Kempen eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Wie der Kreis Viersen am Freitag mitteilte, wurde das Gebäude in den vergangenen Tagen geprüft und nun mit den nötigen Einrichtungen ausgestattet, um dort zeitnah bis zu 190 Menschen unterbringen zu können. Landrat Andreas Coenen (CDU), Kreissozialdezernent Jens Ernesti und Kreisbrandmeister Rainer Höckels besichtigten am Freitag die Unterkunft und sahen sich die Umbauarbeiten an. „Es ist uns ein großes Anliegen, allen schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine bei uns im Kreis Viersen eine sichere Unterkunft zu bieten. Mit dieser großen Unterkunft in Kempen schaffen wir als Kreis nochmals Plätze, hier ist jeder willkommen“, so Coenen.

In der Turnhalle werden Räumlichkeiten eingerichtet, in denen Familien mit bis zu vier Personen sowie Einzelpersonen untergebracht werden können. Vor der Turnhalle wird ein großes Zelt aufgestellt, das zur Essenausgabe und als Aufenthaltsraum genutzt wird. Die Betreuung der Geflüchteten übernehmen Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie des DRK. „Wir als Kreis wollen das Angebot der Kommunen ergänzen. Dafür bieten wir nicht nur Unterbringungskapazitäten, sondern auch Angebote für Kinder und Erwachsene direkt vor Ort an“, so Ernesti. „Wichtig ist uns vor allem, dass die Menschen, die hier Schutz suchen, eine sichere und angenehme Atmosphäre vorfinden. Dafür setzen wir uns mit allen verfügbaren Mitteln ein.“ Laut Kreis ist der Schul- und Vereinssport dort nun vorerst ausgesetzt, er werde in anderen Turnhallen angeboten.

Er habe gehofft, dass man in Kempen keine Turnhallen belegen müsse, sagte Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) am Donnerstag in einer Sitzung des Stadtrats, als er erläuterte, warum das Firmengelände von Griesson-de Beukelaer nun nicht als größere Unterkunft mit dem Kreis Viersen als Betreiber genutzt wird. Die Familie Gries hatte das Gelände angeboten; der Kreis teilte nach einer Prüfung aber mit, dass es nicht geeignet sei, da es den rechtlichen Vorgaben, etwa zum Brandschutz, nicht entspreche. Allerdings hat der Kreis bei Griesson-de Beukelaer den Verwaltungstrakt angemietet, um dort Geflüchtete unterzubringen, die isoliert werden müssen, etwa weil sie mit dem Coronavirus infiziert sind.

(biro)