Zuschüsse für Grefrath? Eisstadion hofft auf Millionen aus Berlin

Grefrath · Von einem kurzfristigen Fördertopf des Bundes will auch die Gemeinde Grefrath profitieren. Entscheidung wird für Ende Oktober erwartet.

Unter anderem die Sanierung der Fassade der Eishalle steht auf der Prioritätenliste der Sport- und Freizeit gGmbH.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Stadtwerke Kempen wollen daran teilhaben – und die Gemeinde Grefrath will es auch. Die Rede ist von einem von der Bundesregierung aufgestellten Förderprogramm für Einrichtungen für Sport, Jugend und Kultur. Die Stadtwerke Kempen haben deshalb den Beginn ihres Schwimmbad-Umbaus kurzfristig gestoppt (die WZ berichtete). Soweit waren die Verantwortlichen der Sport und Freizeit gGmbH für das Eisstadion zwar noch nicht. Aber sie haben jetzt auch einen Förderantrag für die Sanierung des Eissportzentrums gestellt, wie Bürgermeister Manfred Lommetz auf Anfrage mitteilte.

100 Millionen Euro sind im Fördertopf. Nach Angaben von Eisstadion-Geschäftsführer Bernd Schoenmackers sollen pro Förderung nicht unter einer Million Euro ausgeschüttet werden, höchstens jedoch vier Millionen. Da das Eisstadion „einzigartig in NRW und Olympia-Stützpunkt ist“, hofft er, dass Grefrath von der Jury ausgewählt werden wird.

Dieser neue Geldtopf sei vom Bund sehr kurzfristig eingerichtet worden. „Die Bewerbungsfrist war nicht nur in den Sommerferien, sondern auch sehr kurz“, so Schoenmackers. Das bestätigt Lommetz: So sei keine Zeit gewesen, offiziell einen Ratsbeschluss für die Bewerbung zu bekommen. Weshalb es am 17. September vor dem Bauauschuss eine Sondersitzung des Rates geben wird.

Auch Bürgermeister Lommetz sieht im Eisstadion eine „überragende Bedeutung“. Nur etwa zehn Prozent Grefrather nutzten die Einrichtung, die meisten Besucher kämen aus dem gesamten Kreis Viersen und den Niederlanden. Und da sich auch der Kreis Viersen mit einer möglichen finanziellen Unterstützung für das Eisstadion befasst, habe man mit dem Förderantrag auch „ein Signal Richtung Kreis schicken“ wollen.

Schon seit Jahren schielt das Eisstadion in Richtung Fördertöpfe. Christian Kappenhagen, CDU-Ratsmitglied und Aufsichtsrats-Vorsitzender der Sport- und Freizeit gGmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Gemeinde, berichtete schon 2017 über die Anfertigung einer Prioritätenliste, die aufzeigen soll, was das Eisstadion braucht, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

In einem WZ-Gespräch sagte Kappenhagen: Um den Bestand der Anlage mit Halle, 400-Meter-Ring und Eislauffeld unter dem Zelt langfristig zu sichern, müsste investiert werden. Nicht aufzuschieben sei beispielsweise die Erneuerung der Oberfläche der 400-Meter-Bahn. „Das muss in diesem Jahr angegangen werden“, so Kappenhagen im Februar diesen Jahres.

Nach WZ-Recherchen soll das Gesamtvolumen für eine Sanierung bei etwa 4,3 Millionen Euro liegen. Sollte die Gemeinde, die sich im Haushaltssicherungskonzept befindet, 90 Prozent der Summe an Förderung durch den Bund bekommen, so läge der Grefrather Eigenanteil bei zehn Prozent. Die Förderungsdauer beträgt vier Jahre. Die Kommune müsste also jährlich 100 000 Euro beisteuern, sollte die Förderung bewilligt werden.

Auf der Liste stehen die Betonsanierung der Eisflächen sowie der Fassade des Eisstadions, Investitionen in die Kältetechnik, die Sanitäranlagen sowie die Dachsanierung. Die Rede bei den Sanierungsplänen war immer davon, dass substanzielle Arbeiten durchgeführt werden sollen, damit die Einrichtung für die Zukunft gerüstet ist.