Kempener Sportprojekte Stadt Kempen will für Sportplätze Bundesmittel haben

Weitere Anträge für 100-Millionen-Euro-Programm des Bundes. Neben dem Schwimmbad hofft die Stadt Kempen auch auf eine Sportplatz-Förderung in St. Hubert und Tönisberg.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

St. Hubert/Tönisberg. Am Donnerstagabend werden wohl wieder viele Fußballer den Weg in die Sitzung des Sportausschusses finden. Ab 18 Uhr geht es im St. Huberter Forum um zwei wegweisende Projekte. Zum einen um das geplante Umkleidegebäude sowie die Parkplatzsanierung am St. Huberter Sportplatz, Stendener Straße. Zum anderen um den geplanten Neubau eines Kunstrasens und einer Laufbahn in Tönisberg.

Bei beiden Projekten ist die Stadtverwaltung laut Vorlage für den Ausschuss schon weit in den Planungen. In St. Hubert möchte Sportdezernent Michael Klee von den Fraktionen wissen, ob nun ein Gebäude mit vier Kabinen oder mit zwei Kabinen gebaut werden soll. Dabei geht es auch ums Geld: Bei vier Umkleiden werden zirka 880 000 Euro fällig, bei zweien zirka 770 000 Euro - jeweils inklusive einer Parkplatzsanierung. „Am Parkplatz wollen wir auf jeden Fall etwas tun, unabhängig von der Kabinenentscheidung“, so Klee.

Mit Blick auf Tönisberg wird Klee im Ausschuss weitere Details präsentieren. In Kooperation mit dem Landschaftsarchitekturbüro Stanka sei man auf einem guten Weg, so der Dezernent im Gespräch mit der WZ. Auf dem Areal des bestehenden Aschenplatzes sollen Kunstrasen, Kunststoffbahn, weitere Leichtathletikanlagen sowie Mehrzweck-Spielfelder entstehen. Unterm Strich veranschlagt die Stadt dafür im Haushalt 2019 eine Summe von 1,14 Millionen Euro.

„Viel Geld“, mag der eine oder andere nun mit Blick auf die Projekte in St. Hubert und Tönisberg denken. Das hat sich auch die Stadtverwaltung gedacht, weshalb sie sich kurzfristig zu einer Bewerbung um Mittel aus einem Fördertopf der Bundesregierung entschlossen hat. Dabei handelt es sich um das Bundesprogramm mit 100 Millionen Euro, von dem auch die Stadtwerke fürs Aqua-Sol und die Gemeinde Grefrath fürs Eisstadion profitieren wollen. „Das Projekt Umkleiden haben wir beim Bund mit einer Million Euro veranschlagt, den Kunstrasen mit 1,2 Millionen Euro“, sagt Michael Klee. Bei einem positiven Bescheid würde der Bund 45 Prozent der Kosten übernehmen, bei der Stadt verbliebe dann ein Anteil von 55 Prozent. Kommunen, die im Haushaltssicherungskonzept stecken, dürfen auf eine 90-Prozent-Förderung hoffen. Diese Hoffnung besteht in Grefrath in Sachen Eisstadion.

Realistisch betrachtet, kann die Stadt Kempen allerdings nicht davon ausgehen, dass sowohl die Sportplätze als auch der 7,5-Millionen-Euro-Schwimmbad-Umbau aus Berlin bezuschusst werden. Zu groß ist das bundesweite Interesse. Nach Angaben der Stadtwerke gibt es schon rund 600 Anträge. Mit einer Entscheidung rechnen die Kommunen Ende Oktober. Ähnlich wie in Grefrath wird es wegen der Förderanträge eine Sondersitzung des Stadtrates geben: am 18. September.